Aufgrund der Trockenheit weniger Strom produziert

Die Kraftwerk Göschenen AG produzierte im vergangenen Jahr 359 Mio. Kilowatt­stunden Strom – das entspricht dem durchschnittlichen Verbrauch von 80'000 Vier­personen-Haushalten. Die Produktion liegt aufgrund der trockenen Witterung um rund 15 Prozent unter dem langjährigen Schnitt.
16.03.2023

Das ist eine Medienmitteilung von CKW – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Die Kraftwerk Göschenen AG (KWG) hat im Geschäftsjahr 2021/22 359 Mio. Kilowattstunden Strom produziert. Die Gesamtproduktion lag rund 15 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Das ist hauptsächlich auf die geringen Zuflüsse zurückzuführen. Das Geschäftsjahr war geprägt durch lange Trockenphasen, erst im September 2022 gab es teilweise grössere Niederschlagsmengen, die aber das Jahresdefizit nicht kompensieren konnten. Entlastend wirkte einzig das Gletscherschmelzwasser.

Zuverlässiger Kraftwerksbetrieb

Der Kraftwerksbetrieb verlief zuverlässig und ohne wesentliche Störungen. Anfangs Januar 2022 wurden sämtliche Kraftwerksmaschinen stillgelegt. Der Grund waren einerseits die alle fünf Jahre stattfindenden Sanierungsarbeiten im Stollen auf der Göscheneralp und andererseits die Sanierungs­arbeiten am Absperrschieber zum Verbindungsstollen ins Kraftwerk Wassen. Letztere wurden bis Mitte Februar 2022 abgeschlossen und die Stromproduktion auf der Stufe Andermatt – Göschenen wieder aufgenommen. Ende März 2022 konnten die Stollensanierungsarbeiten plangemäss abge­schlossen und die Stromproduktion der Stufe Göscheneralp – Göschenen für die beiden Stromab­nehmer SBB und CKW wieder aufgenommen werden. Die Sanierungsarbeiten kosteten rund 900'000 Franken.

Nebst der Stollensanierung ersetzte das KWG in einem Mehrjahresprogramm die Mehrheit der Maschinenkomponenten. Dazu gehören Turbinenräder, Generatoren, Transformatoren sowie verschiedene Systeme der Leit-, Schutz- und Regeltechnik. Das KWG investierte hierzu rund 60 Mio. Franken.

Dammerhöhung wird geprüft

KWG will aktiv einen Beitrag zur Minderung der sich abzeichnenden Winterstromlücke leisten. Mit einer Dammerhöhung des Göscheneralpsees liesse sich die Stromproduktion verstärkt vom Sommer in den Winter umlagern. Die Dammerhöhung ist eines von 15 Ausbauprojekten, welches vom Bund in Rahmen des «Runden Tisches zur Wasserkraft» priorisiert wurde.

«Wir erarbeiten derzeit eine Studie über die möglichen Dammerhöhungsvarianten», sagt Geschäfts­führer Marc Rothenfluh. Nach dem Variantenentscheid durch den Verwaltungsrat kann in einem nächsten Schritt ein Projekt bis zur Baueingabereife ausgearbeitet werden, sofern die grundlegenden Rahmenbedingungen wie Restwertvereinbarung mit dem Kanton Uri und ausreichend hohe Investitionsbeiträge zur Förderung von zusätzlichen Winterstromkapazitäten absehbar sind.

Drei Viertel der Wertschöpfung bleibt im Kanton Uri

Wirtschaftlich betrachtet ist das KWG ein wichtiger Partner im Kanton Uri. So bezahlte das KWG im vergangenen Geschäftsjahr rund 6,5 Millionen Franken Wasserzinsen und Kapitalsteuern sowie 0,5 Millionen Franken Ertragssteuern an die öffentliche Hand. 9.5 Millionen Franken respektive 76% der Wertschöpfung verbleiben im Kanton Uri. Im Weiteren stellt das KWG dem Kantonsspital Uri ver­günstigten Strom im Gegenwert von 0,8 Millionen Franken zur Verfügung. Das KWG beschäftigt am Standort Göschenen per 30. September 2022 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Das Berggasthaus Dammagletscher, welches KWG gehört und in einem Pachtverhältnis betrieben wird, wurde in den letzten zwei Jahren umfangreich saniert. Im Frühling wird die Sanierung mit der Erneuerung des Gastrobereichs und der Küche abgeschlossen. Im Juni wird das beliebte Berg­gasthaus ihre Türen wieder öffnen.

Zwei Mal 40 Jahre

Bernhard Mattli und Markus Walker durften in diesem Geschäftsjahr ihr 40. Jahr der Betriebs­zugehörigkeit feiern. Der Verwaltungsrat sowie das ganze Team der KWG danken ihnen für ihr grosses Engagement und wünschen ihnen weiterhin viel Befriedigung bei der Arbeit und privat. (ckw)