Das ENSI verlangt neue Sicherheitsnachweise zu Hochwasser

Das ENSI fordert neue Untersuchungen zum Schutz der Kernanlagen vor Extremhochwasser. Ausgangspunkt für die Verfügungen ist die Studie zur Gefährdung durch Hochwasser an der Aare, die Anfang des Jahres veröffentlicht wurde.
18.11.2021

Das ist eine Medienmitteilung des ENSI – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Die Hochwasserstudie EXAR, die das Bundesamt für Umwelt (BAFU) im Februar vorgelegt hat, liefert neue Grundlagen für die Beurteilung der Hochwassergefährdung kritischer Infrastrukturen an der Aare. Dies betrifft auch die Kernkraftwerke Beznau, Gösgen und Mühleberg sowie die Einrichtungen des Paul Scherrer Instituts und des Zwischenlagers ZWILAG in Würenlingen. Auch das am Rhein gelegene Kernkraftwerk Leibstadt ist aufgrund der Übertragbarkeit der Erkenntnisse aus der Studie dazu angehalten, die Gefährdung neu zu beurteilen.

Die mit der EXAR-Studie ausgewiesenen Überflutungshöhen für das 10’000-jährliche Hochwasser werden durch die vorhandenen Sicherheitsmargen von den Kernanlagen beherrscht. Ausserdem legt die EXAR-Studie dar, dass morphologische Prozesse bei einem Extremereignis eine grössere Rolle spielen, als bisher angenommen. Dabei geht es vor allem um den Schutz vor Veränderungen des Terrains und des Gerinnes, also um Phänomene wie beispielsweise Seitenerosion (kurz: Uferschutz).

Die Bewilligungsinhaber von Kernanlagen sind gesetzlich dazu verpflichtet, den Stand von Wissenschaft und Technik zu verfolgen und die Auswirkungen neuer Forschungsergebnisse auf die Sicherheit ihrer Anlagen zu bewerten.

Daher fordert das ENSI per Verfügung neue Nachweise für die Hochwassersicherheit. Diese Nachweise sind dem ENSI bis Ende 2022 zur Prüfung einzureichen. (ensi)