Ein Geschäftsjahr mit rekordhohen Strom- und Gaspreisen

Die Energie Thun AG erzielt einen Jahresgewinn von CHF 1.9 Mio. und investiert CHF 19.3 Mio. in die Energieinfrastruktur, insbesondere in das Fernwärmenetz.
17.05.2023

Das ist eine Medienmitteilung der Energie Thun – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder

 

Das turbulente, von hohen und volatilen Energiepreisen geprägte Jahr, hinterlässt auch in der Jahresrechnung der Energie Thun AG ihre Spuren. Die rekordhohen Strom- und Gaspreise führen einerseits zu einem deutlich höheren Gesamtertrag – mit CHF 100.6 Mio. erstmals über der 100-Millionen-Umsatz Grenze – andererseits werden deutlich höhere Beschaffungskosten verzeichnet.

Nebst dem Preissignal haben zum einen die milden Temperaturen, zum andern der landesweit erfolgreiche Aufruf zum Energiesparen zu einem sinkenden Strom- und Gasabsatz geführt. Im Stromnetz beträgt der Rückgang des Verbrauchs 3.5 Prozent. Einen immer grösseren Einfluss haben zudem die installierten Photovoltaikanlagen und die Möglichkeit, ihre Produktionsmenge als Eigenverbrauch direkt zu beziehen. Der Stromverkauf reduziert sich so um 4 Prozent. Der Gasabsatz sinkt gar um 20 Prozent. Demgegenüber führte der weiterhin markante Anstieg der Beschaffungspreise für Erdgas dazu, dass die Kundenendpreise angepasst werden mussten.

Der warme und trockene Sommer steigert den Wasserverkauf um 4 Prozent auf 3 Mio. Kubikmeter.

Die Investitionen in den Aufbau, Erhalt und die Erweiterung der Infrastruktur liegen mit CHF 19.3 Mio. über dem Vorjahreswert. Der Anteil am Aufbau des Fernwärmenetzes beträgt CHF 7.1 Mio. Im Geschäftsjahr 2022 konnten 16 Kund:innen ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. In die Stromproduktion wurden CHF 3.2 Mio. investiert – der Vorjahreswert wurde mehr als verdreifacht. Mit der Gründung der Future Hub Region Thun AG, einem Joint Venture zwischen der Energie Thun AG und der AVAG Umwelt AG, wird die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der nachhaltigen Energieversorgung weiter vertieft. In einem ersten Schritt wird eine Power-toHeat-Anlage realisiert, die mit der Bereitstellung von Regelenergie einen Beitrag zur Netzstabilität leistet.

Kund:innen schätzen die Contracting-Lösung «HUUSSTROM» beziehungsweise «GWÄRBSTROM» der Energie Thun AG zum Bau einer Photovoltaikanlage auf den sich in ihrem Besitz befindenden Gebäuden. Mit dem Bau von 6 Anlagen im Jahr 2022 wächst das Portfolio auf insgesamt 77 Stück mit einer Gesamtleistung von 6’194 kW-peak.

Die Energie Thun AG beschäftigt im abgelaufenen Geschäftsjahr 111 Mitarbeitende sowie 15 nebenamtliche Ableser:innen und bildet 10 Lernende aus. Im Zusammenhang mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes und dem Dienstleistungsangebot steigt die Anzahl der Vollzeitstellen um 4.6 Einheiten.

Der Blick ins 2023

Das Marktumfeld bleibt weiterhin volatil und herausfordernd. Wir gehen davon aus, dass sich die Marktturbulenzen abschwächen und erwarten Energiepreise auf einem deutlich höheren Niveau als in den Vorjahren. Beim Jahresumsatz rechnet die Energie Thun AG deshalb mit einem weiteren Zuwachs bei leicht rückläufiger Rentabilität. Die Investitionen im Zusammenhang mit dem Systemumbau zu einer erneuerbaren Wärmeversorgung bleiben hoch. Zur Erreichung der Klimaziele investiert die Energie Thun AG verstärkt in den Ausbau erneuerbarer Produktionsanlagen. Mit der geplanten Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks Augand an der Kander Mitte 2023 wird eine wichtige regionale und umweltfreundliche Energiequelle genutzt. Das Dienstleistungs- und Produkteangebot wird laufend den Kundenbedürfnissen angepasst. Die Versorgungssicherheit bleibt weiterhin im Fokus der Geschäftstätigkeiten. (energiethun)