Energie Wasser Bern erzielt 69.6 Millionen CHF Gewinn

Energie Wasser Bern hat heute seinen Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht. Das vergangene Jahr stand stark im Zeichen der Versorgungssicherheit aufgrund der geopolitischen Energiekrise und den drohenden Mangelsituationen auf den Energiemärkten. Dies führte zu erheblichen Verwerfungen an den Energiemärkten. Gleichzeitig trieb das Unternehmen die Umsetzung der städtischen Energie und Klimastrategie weiter voran und investierte weiter in den Fernwärmeausbau. Im Geschäftsjahr erwirtschaftete Energie Wasser Bern ein Ergebnis von 69.6 Millionen Franken.
13.04.2023

Das ist eine Medienmitteilung von EWB – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

In einem in vielerlei Hinsicht turbulenten Jahr 2022 erwirtschaftete Energie Wasser Bern einen Gewinn von 69.6 Millionen Franken. Das Jahr war geprägt von Verwerfungen noch nie dagewesenen Ausmasses an den Energiemärkten. Weitere Sondereffekte, wie die Aufwertung der Energiezentrale Forsthaus und hohe Investitionen prägten das Ergebnis. Die Investitionen in den Unterhalt und den Ausbau der Infrastruktur sind im Berichtsjahr mit 102.9 Millionen Franken deutlich höher als im Vorjahr (74.8 Millionen). Die höheren Investitionen sowie nicht liquiditätswirksame Effekte wirkten sich negativ auf den Free Cashflow aus.

An die Stadt Bern schüttet Energie Wasser Bern direkt 16.2 Millionen Franken aus. Energie Wasser Bern und die Stadt Bern äufnen den Ökofonds mit insgesamt 11.6 Millionen Franken. Dieser Betrag wird gemäss Eignerstrategie zweckgebunden zur Umsetzung der Energie- und Klimastrategie verwendet, insbesondere für die Mitfinanzierung des Fernwärmeausbaus. Dieser erfordert in den kommenden Jahren Investitionen von weit über 500 Millionen Franken.

Vorbereitung auf eine drohende Mangellage

Das vergangene Jahr stand auch bei Energie Wasser Bern stark im Zeichen einer drohenden Strom- und Gasmangellage. Dank der frühzeitig eingesetzten «Task Force» konnte sich der Energieversorger auf mögliche Liefermengenbeschränkungen vorbereiten. Die von Energie Wasser Bern getroffenen Massnahmen beinhalteten unter anderem die Beschaffung von zusätzlichen Gas-Speicherkapazitäten in Frankreich und die Reduktion der Abhängigkeit von russischem Gas durch den Ankauf von Gasmengen aus der Nordsee. Ausserdem wurden im Rahmen von Energieberatungen den Geschäftskundinnen und -kunden aufgezeigt, wie sie ihren Stromverbrauch ohne grössere Einschränkungen senken können. Diese Energiesparmassnahmen könnten bei einer allfälligen Kontingentierung durch die Bundesbehörden rasch umgesetzt werden, helfen aber auch im Alltag, Energie zu sparen.

Erweiterung der Fernwärmeversorgung

Trotz intensiven Vorbereitungsarbeiten auf eine drohende Mangellage konnte Energie Wasser Bern den Weg der Energiewende unbeirrt weitergehen und hat zahlreiche wichtige Meilensteine erreicht. Im Zentrum stand auch in diesem Jahr der Ausbau des Berner Fernwärmenetzes. Die Kapazität wird durch die geplante Erweiterung des Fernwärmenetzes um zusätzliche 36 km nahezu verdoppelt und sorgt dafür, dass in Bern rund 20'000 zusätzliche Haushalte mit Fernwärme versorgt werden könnten. Da-für reicht aber die Fernwärmeproduktion der Energiezentrale Forsthaus mittelfristig nicht aus. Deshalb wurde Mitte Jahr der Bau eines zusätzlichen Holzhheizwerks auf dem Rehhag-Areal gestartet. Im Oktober 2022 konnte der erste Kunde ans neue Fernwärmenetz angeschlossen werden. Zur Steigerung der Energieeffizienz prüft der Berner Energieversorger künftig die Nutzung der Abwärme der Energiezentrale Forst-haus. Ende Jahr starteten deshalb die ersten Bohrungen für die schweizweit einmalige Innovation eines «Geospeichers». Dieser soll dafür sorgen, dass zusätzliche 12-15 Gigawattstunden durch die Speicherung von Abwärme aus der Kehrichtverbrennungsanlage vom Sommer in den Winter verschoben werden kann.

Bezüglich Nachhaltigkeit auf Kurs

Dass das Unternehmen bezüglich Nachhaltigkeit auf Kurs ist, belegt ein Benchmarking des Bundesamts für Energie: In der Vergleichsstudie erzielte Energie Wasser Bern in den zwei untersuchten Bereichen Strom und Gas zweimal den Spitzenplatz. In der neugeschaffenen Kategorie Wärme belegt der Stadtberner Energieversorger den dritten Platz.

Umfeld und Ausblick

Energie Wasser Bern sieht sich als engagierter Partner, um die Stadt Bern bei der Erreichung ihrer ambitiösen Klimaziele, insbesondere im Bereich Wärme, massgeblich zu unterstützen. Das Marktumfeld bleibt aber auch in den kommenden Jahren anspruchsvoll und volatil – die Unsicherheiten, die mit einer drohenden Strom- oder Gasmangellage einhergehen, bleiben bestehen. Damit Energie Wasser Bern den Ausbau in erneuerbare Energien aus eigener Kraft stemmen kann, ist das Unternehmen langfristig auf stabile und gute Ergebnisse angewiesen. Oder anders gesprochen: Energie Wasser Bern baut auf noch mehr klimafreundliche Energie, wozu ein noch stärkeres finanzielles Fundament benötigt wird.

Weitere Informationen finden sie im Geschäftsbericht von Energie Wasser Bern. Der vollständige Geschäftsbericht mit weiteren Hintergrundinformationen zum Corporate Governance-Bericht, Finanzbericht, Daten und Fakten stehen Ihnen unter geschaeftsbericht.ewb.ch zur Verfügung. (ewb)