Energiedienst und Stadtwerke Rheinfelden (Baden) streben langfristige Zusammenarbeit bei Nahwärme an

Die Stadtwerke Rheinfelden (Baden) und Energiedienst streben eine langfristige Zusammenarbeit bei der Nahwärmeversorgung in Rheinfelden an. Der Gemeinderat der Stadt hat einer entsprechenden Absichtserklärung („Letter of intent“) zugestimmt. Die eigentlichen Vertragsverhandlungen sollen in Kürze aufgenommen und der Vertrag zügig abgeschlossen werden.
16.04.2021

Das ist eine Medienmitteilung von Energiedienst – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Die Stadtwerke Rheinfelden (Baden), ein Eigenbetrieb der Stadt, betreiben und erweitern seit 2015 ein Wärmenetz in Rheinfelden. Bisher konnten rund acht Kilometer Wärmeleitungen durch die Stadtwerke realisiert werden und ermöglichen so die Versorgung zahlreicher Haushalte sowie kommunaler Gebäude mit nachhaltiger Nahwärme. Seit 2017 baut Energiedienst im Bereich Grendelmatt ebenfalls ein Wärmenetz auf und erweitert dies laufend.

Stadtwerke und Energiedienst beabsichtigen, ihre Wärmenetze künftig zu verbinden und einheitlich zu steuern. Technisch werden einheitliche Standards für Hausanschlüsse, Übergabestationen und Einspeisepunkte geschaffen. Zukünftig wird die Hauptlast beider Wärmenetze über die Nutzung industrieller Abwärme aus dem Werk von Evonik getragen. Einig sind sich Stadtwerke und Energiedienst in der Bewertung, dass Nahwärme eine effiziente und umweltfreundliche Wärmeversorgung garantiert. Nach Ansicht der Experten werden Öl- und Gasheizungen mittelfristig aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen an Bedeutung verlieren.

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt freut sich über die Kooperation. „Nahwärmenetze und industrielle Abwärme machen eine kostengünstige, nachhaltige und zukunftssichere Wärmeversorgung für Rheinfelden möglich. Die Zusammenarbeit zwischen den Stadtwerken und Energiedienst bietet die Chance, das gesamte Stadtgebiet mit Nahwärme zu versorgen“, so das Stadtoberhaupt.  Auch Dr. Jörg Reichert, Vorstand Energiedienst AG, zeigt sich von den Chancen und Potentialen überzeugt: „Dass wir die Wärmenetze zusammenschließen, vergrößert das Potential für Nahwärme in Rheinfelden immens. So können wir gemeinsam mit der bei Evonik im großen Maße vorhandenen Abwärme die meisten Gebäude in der Stadt heizen und einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“

Sowohl Tobias Obert, Betriebsleiter der Stadtwerke Rheinfelden, als auch Klaus Nerz, Leiter Wärme- und Energielösungen bei Energiedienst, sind davon überzeugt, dass Nahwärme voll im Trend liegt. Nicht zuletzt auch dadurch, weil Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas immer teurer wird, unter anderem auch durch die neue Bepreisung von klimaschädlichen CO2-Emissionen.

Obwohl der Vertrag zwischen den Stadtwerken und Energiedienst noch nicht unterzeichnet ist, denken die zukünftigen Partner schon über die Gemeindegrenzen hinaus. Mittelfristig wird ein Wärmeverbund am Hochrhein angestrebt. Energiedienst erstellt derzeit eine Machbarkeitsstudie für das Gebiet zwischen Rheinfelden und Grenzach-Wyhlen. Untersucht werden mögliche Lieferanten von Abwärme in der regionalen Industrie, Leitungsstrecken, der Anschluss von Wohn- und Gewerbegebieten sowie die Wirtschaftlichkeit. In dieselbe Richtung arbeitet die durch den Landkreis Lörrach gestartete Wärmeplanungen für den gesamten Landkreis. Daniel Weiß, zuständig für Betrieb und Ausbau des Wärmenetzes der Stadtwerke, betont die Bedeutung des Wärmebereichs für den Klimaschutz. „Rund 55 Prozent des Energiebedarfs wird für die Bereitstellung von Wärme benötigt. Daher ist eine intelligente Wärmeversorgung von zentraler Bedeutung für den Klimaschutz. Dies erfordert eine Zusammenarbeit auf verschiedensten Ebenen.“

Die Stadtwerke Rheinfelden und Energiedienst werden Gebäudeeigentümer und die Bevölkerung in gemeinsamen Veranstaltungen über den Ausbau der Nahwärmversorgung in Rheinfelden und über Anschlussmöglichkeiten für private und gewerbliche Gebäude informieren. (energiedienst)