Erfolgreiches Geschäftsjahr und Ausbau der Energiegeschäftsfelder

Enorme Verwerfungen an den Strommärkten sowie eine drohende Strommangellage prägten das Geschäftsjahr 2022. Trotz diesen anspruchsvollen Herausforderungen schliesst das EWN dank einer sehr guten Ausgangslage erfolgreich mit einem Jahresgewinn von CHF 7.7 Mio ab. Das Betriebsergebnis liegt mit CHF 11.9 Mio. rund 8% über dem Vorjahr. Zur Erhöhung der Versorgungssicherheit investierte das EWN gesamthaft CHF 11.0 Mio in Sachanlagen.
11.04.2023

Das ist eine Medienmitteilung des EWN – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Erfolgsrechnung

Die EWN-Gesamtleistung konnte um 23% auf rund CHF 70.4 Mio. (Vorjahr: CHF 57.2 Mio.) gesteigert werden. Die Steigerung ist auf die gestiegenen Marktpreise für Überschussenergie zurückzuführen. Aufwandseitig war für die Strombeschaffung, als Folge eine signifikante Verteuerung um 47% auf CHF 27.7 Mio. zu verzeichnen. Die höheren Kosten resultierten aus der ausserordentlichen Situation an den Strommärkten sowie der negativen Performance der Stilllegungsfonds der Kernkraftwerke.

Lokale Stromproduktion

Insgesamt ist der mengenmässige Stromabsatz gegenüber dem Vorjahr um –2.7% auf 313.864 Mio. kWh gesunken. Die Produktion der eigenen Kraftwerke lag mit 7.2% unter dem langjährigen Mittel. Der schneearme Winter, die kurze Dauer der Schneeschmelze und der anschliessend trockene und heisse Sommer führten zu einem ausgesprochenen Niederschlagsdefizit. Dennoch konnte im Sommer Strom, der nicht bei den Kunden abgesetzt werden konnte, in der Höhe von 87.906 Mio. kWh an Handelspartner verkauft werden.

Geldflüsse an Anspruchsgruppen im Kanton Nidwalden

Das EWN leistet mit seiner Geschäftstätigkeit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Nidwaldner Wirtschaft. Insgesamt flossen CHF 20.5 Mio. an verschiedene Anspruchsgruppen in Nidwalden. Davon gingen CHF 8.1 Mio. an den Kanton für Nutzungsrechte, Verzinsungen und die Gewinnbeteiligung. Weitere CHF 5.3 Mio. gingen als Lohnzahlungen an die Mitarbeitenden aus Nidwalden. An unabhängige Solarstromproduzenten wurden gesamthaft CHF 2.3 Mio. ausbezahlt. An lokale Unternehmen wurden Aufträge in der Höhe von CHF 4.8 Mio vergeben. Insgesamt flossen damit 9.4 Rp pro bezogene Kilowattstunde Strom in die Nidwaldner Volkswirtschaft.

Stabile Strompreise in der Grundversorgung

Mit dem Beginn des Ukrainekrieges und den dadurch verknappten Gaslieferungen spitzte sich die Strompreiserhöhung an den Handelsmärkten weiter zu. Fehlende Kapazitäten und ein ausgesprochen trockener Sommer begünstigten diese Aufwärtsbewegung. Der Strompreis erreichte im September 2022 noch nie da gewesene Höhen. Trotz diesen Verwerfungen am Strommarkt konnte das EWN den Strompreis für 2023 in der Grundversorgung unverändert beibehalten. Lediglich die Netznutzungskosten stiegen um 4%. Diese vorteilhafte Situation verdankt das EWN der eigenen Produktion aus Wasserkraft, den Rechten zum Bezug von Strom aus schweizerischen Kernanlagen und einer vorausschauenden Beschaffungs- und Vermarktungsstrategie.

Neue Strategie bewährt sich

Die Strategie, welche das EWN seit Beginn des Geschäftsjahres 2022 umsetzt, bewährt sich. Wie eminent wichtig der angestrebte Erhalt und Ausbau der Stromproduktion, gepaart mit einer kompetenten Energiewirtschaft ist, zeigte sich im Umfeld der letztjährigen Marktverhältnisse explizit. Mit der Übernahme des Wärmeverbundes Zwyden-Grossmatt konnte ein erster Schritt zur angestrebten Diversifikation der Energieträger vollzogen werden. Der weitere Ausbau des Wärmegeschäfts ist bereits in Planung.

Ebenso konnten gute Erfolge im Bereich Elektromobilität verzeichnet werden. Zusammen mit den Nidwaldner Elektrikern konnten bereits mehr als 2'000 Parkplätze mit der eigenen Ladeinfrastruktur erschlossen werden.

Mit «EWN Sonnen Dach» lancierte das EWN zusätzlich ein neues Produkt für den gemeinschaftlichen Bau von Photovoltaikanlagen und führte es erfolgreich in den Markt ein. Der Geschäftsbereich Netz konnte zwei weitere Gemeinden für die Dienstleistung der Strassenbeleuchtung unter Vertrag nehmen. Damit rückt das Ziel, dass das EWN sich zum Gesamtenergiedienstleister etabliert, immer näher.

Mehr Mitarbeitende und höhere Kompetenzen

Im Rahmen von strategischen Projekten wurden die Prozesse sowie die Organisation umfassend analysiert und letztlich angepasst. Insbesondere im Geschäftsbereich Netz wurden neue Stellen geschaffen und die Netzorganisation weiter gestärkt. Generell steigen die Anforderungen hinsichtlich Energiewirtschaft, Komplexität sowie Digitalisierung und erfordern eine laufende Ausweitung der Kompetenzen. Im Geschäftsjahr 2022 wurden beim EWN fünf neue Stelle geschaffen. (ewn)