Das ist eine Medienmitteilung von EWS – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.
Das Geschäftsjahr 2022/23 im Überblick:
- Die Gesamtleistung steigt um 21,2 Prozent auf 100 Mio. Franken.
- Der Umsatz im nicht regulierten Bereich (Gebäudetechnik und Netzkundengeschäft) steigt um 28 Prozent auf 26 Mio. CHF
- Der Stromabsatz liegt mit 240 Mio. kWh um 8,4 Prozent tiefer als im Vorjahr.
- Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern erreicht 3,9 Mio. Franken und liegt damit 5,6 Prozent über dem Vorjahr.
Die Gesamtleistung hat sich um 17,4 Mio. Franken erhöht. In den Bereichen Energie und Netznutzung ist der Stromverbrauch in allen Kundensegmenten zurückgegangen; wegen der höheren Stromtarife nahm der Umsatz dennoch zu. Der Bereich Gebäudetechnik profitierte von einer unverändert hohen Nachfrage, insbesondere nach Photovoltaikanlagen.
Erfolgsrechnung
Über das Verteilnetz von EWS wurden 240 Mio. kWh Strom transportiert, 8,4 Prozent weniger als im Vorjahr (262 Mio. kWh). Die Gesamtleistung liegt 17,4 Mio. Franken oder 21,2 Prozent über dem Vorjahreswert und beträgt neu 99,7 Mio. Franken (Vorjahr 82,2 Mio. Franken). Die starke Zunahme der Gesamtleistung beruht mehrheitlich auf dem höheren Umsatz aus der Lieferung von Strom. Der Umsatz im Stromgeschäft (Energie und Netznutzung) ist um 11,9 Mio. Franken angestiegen. EWS war gezwungen, die frappant angestiegenen Kosten für die Strombeschaffung in die Tarife 2023 einzukalkulieren. Mittlerweile sind die Preise an der Strombörse wieder gesunken, wodurch ein grosser Teil der im Vorjahr entstandenen Unterdeckung abgebaut werden konnte. Dies wird wieder tiefere Stromtarife für die Kundinnen und Kunden im Jahr 2024 zulassen. Im Bereich Gebäudetechnik sowie in den Nebengeschäften (v. a. Netzkundengeschäft) nahm der Umsatz um erfreuliche 5,8 Mio. Franken zu und erreichte 26,0 Mio. Franken (Vorjahr 20,2 Mio. Franken).
Der Betriebsaufwand stieg um 21,9 Prozent auf 95,8 Mio. Franken. Der Mehraufwand ist zu einem grossen Teil auf die hohen Beschaffungspreise für Strom zurückzuführen. Auch für die Nutzung der Vorliegernetze musste mehr bezahlt werden. Für Material und Fremdleistungen hat der Aufwand als Folge der höheren Leistung im Drittgeschäft im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Der höhere Personalbestand – 182 Mitarbeitende teilen sich 166 Vollzeitstellen (Zunahme um 13 Mitarbeitende) – sowie Lohnanpassungen per 2023 führten zum höheren Personalaufwand. Der Übrige Betriebsaufwand hat bei diversen Positionen (u. a. Mieten, IT-Kosten) zugenommen, ist aber dennoch um insgesamt 1,1 Mio. Franken tiefer (Auflösung einer Rückstellung). Die Abschreibungen auf den Sachanlagen liegen auf Vorjahresniveau. Der Einbau von Smart Metern konnte nach dem Lieferstopp des Herstellers im Vorjahr wieder aufgenommen werden. Die hohen Investitionen in die Cybersicherheit von EWS werden innerhalb von wenigen Jahren abgeschrieben werden. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern beträgt 3,9 Mio. Franken (Vorjahr 3,7 Mio. Franken).
Bilanz
Die Sachanlagen haben sich netto wenig verändert ( – 0,1 Mio. Franken). Den Investitionen von insgesamt 3,6 Mio. Franken in neue Sachanlagen stehen etwas höhere Abschreibungen gegenüber. Die offenen Forderungen sind infolge der höheren Stromrechnungen angestiegen. Im Vorjahr musste noch eine hohe Unterdeckung bei den Strombeschaffungskosten abgegrenzt werden (Aktive Rechnungsabgrenzung). Der im letzten Jahr tiefe Bestand an Flüssigen Mitteln hat sich auf den betrieblich angemessenen Wert erholt.
Auf der Passivseite stieg das Eigenkapital dank der Zuweisung an die Gewinnreserven und dem Bilanzgewinn um 1,7 Mio. Franken an. Das kurzfristige Fremdkapital nahm um 9,4 Mio. Franken zu, die offenen Rechnungen für die Strombeschaffung sind höher. Das langfristige Fremdkapital ist vor allem aufgrund tieferer Rückstellungen um 1,5 Mio. Franken gesunken.
EWS schlägt der Generalversammlung vor, wieder zur früheren Ausschüttung einer Dividende von 80 Franken je Aktie zurückzukehren (Antrag des Verwaltungsrats).
Investitionen
EWS hat 4,2 Mio. Franken in die eigenen sowie in die gemieteten Verteilnetzanlagen in ihrem Versorgungsgebiet investiert. Der im Vorjahr unterbrochene Austausch der konventionellen Stromzähler durch Smart Meter wurde wieder aufgenommen. Mittlerweile sind 70 Prozent der Zähler auf die neue Technologie umgestellt. Mit dem Projekt «OT-Security» hat EWS umfangreich in die Sicherung ihrer Stromversorgungsinfrastruktur und Kommunikationswege gegen Cyberangriffe investiert.
Stromabsatz
Der Stromverbrauch hat im Vergleich zum Vorjahr um 26 GWh abgenommen. Bei den Privatkunden betrug der Rückgang 7,1 Prozent, die Geschäftskunden haben gar 17,0 Prozent weniger Strom bezogen. Die hohen Strompreise mögen nebst dem milden Winter dafür verantwortlich sein. Zudem gewinnen die Kundinnen und Kunden im EWS-Versorgungsgebiet mehr Strom aus erneuerbaren Energien. Der zunehmende Eigenverbrauch von Sonnenstrom manifestiert sich bei EWS in einem tieferen Stromabsatz.
Wachstum in den nicht regulierten Geschäftsbereichen
EWS hat ihre Aktivitäten ausserhalb des Stromgeschäfts weiter ausgebaut. Es handelt sich dabei um folgende Aktivitäten:
• Infrastrukturbauten (Neubauten und Sanierungen von Kraftwerken, Strassen‑, Schienen- und Kläranlagen usw.)
• Netzbaudienstleistungen für Dritte
• Datennetz und Datendienste
• Elektroinstallationen
• Schaltanlagen- und Tableaubau
• Photovoltaikanlagen
• Wärmepumpen
• Gebäudeinformatik
• Energetische Gebäudesanierungen
• E‑Mobilität
EWS ist es gelungen, die Gesamtleistung in diesen Bereichen um 80 Prozent auf 26 Mio. CHF zu erhöhen. Mit der stetigen Erhöhung der Nachfrage nach diesen Dienstleistungen, auch im Rahmen der Energiewende, hat EWS ausgezeichnete Chancen, hier weiter zu wachsen. Besonders ausgeprägt ist das Wachstum im Photovoltaikgeschäft. Kürzlich wurde im EWS-Versorgungsgebiet die 1000. Photovoltaikanlage bewilligt. Damit werden rund 12 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs in unserem Gebiet mit Solarstrom abgedeckt. Die grosse Herausforderung ist dabei, das notwendige Personal zu rekrutieren und mit Effizienzmassnahmen die höhere Belastung der Organisation abzufedern. Geplant sind gezielte Investitionen in die Digitalisierung, sowohl in der Produktion wie in der Administration. (ews)