ewz stellt Planung der hochalpinen Solaranlage in Splügen-Tambo ein

Die geplante Solaranlage im Wintersportgebiet Splügen-Tambo wird aufgrund der Vorbehalte massgebender Akteure und Investoren im Tourismus nicht realisiert. ewz bedauert, dass ein weiteres Projekt im Rahmen des dringend geforderten Ausbaus von Solar-Freiflächenanlagen mit hoher Winterproduktion nicht umgesetzt werden kann. ewz setzt jedoch weiterhin auf Sonnenenergie – sowohl auf bestehender Infrastruktur als auch im Bereich von Freiflächenanlagen.
22.03.2024

Das ist eine Medienmitteilung von ewz – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

ewz plante im Rahmen des "Solarexpress" eine hochalpine Solaranlage in der Bündner Gemeinde Rheinwald. Auf der Tanatzhöhi im Wintersportgebiet Splügen-Tambo sollte die Anlage jährlich bis zu 12 GWh Sonnenstrom für rund 4'800 Haushalte produzieren. Aufgrund von Vorbehalten aus dem Tourismus und der damit gesunkenen Realisierungschance hat ewz entschieden, das Projekt einzustellen. "Gemeinsam mit dem Gemeindevorstand haben wir die Planungen für nachhaltigen Sonnenstrom aus Rheinwald an einem sehr gut erschlossenen Standort vorangetrieben", sagt Philippe Heinzer, Leiter des Geschäftsbereichs Energie bei ewz. "Leider sprachen sich die massgebenden Akteure und Investoren im Tourismus immer deutlicher gegen das Projekt Tambo-Solar aus. Dies bedauern wir, denn Tambo-Solar hätte einen wichtigen Beitrag zur so dringend benötigten Winterstromproduktion leisten können."

Christian Simmen, Präsident der Gemeinde Rheinwald, ergänzt: "Wir arbeiten seit längerem an Projekten zur touristischen Entwicklung der Region. Damit soll die regionale Volkswirtschaft gestärkt und nachhaltig gesichert werden. Eine Solaranlage in dieser Grössenordnung ist mit den geplanten künftigen touristischen Plänen leider nicht vereinbar. Wir würden es begrüssen, gemeinsam mit ewz weitere Solarpotenziale in der Gemeinde zu prüfen". 

Winterstrom wird dringend benötigt

Der Standort im Skigebiet Splügen-Tambo wäre aufgrund hoher Ertragswerte und der Einbindung in bestehende Infrastrukturanlagen ideal. Hochalpine Solaranlagen sind effizienter und liefern überdurchschnittlich viel Winterstrom. Dieser wäre dringend notwendig, um die ansteigende Stromnachfrage infolge der Dekarbonisierung zu decken und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. ewz hat bereits zwei hochalpine Solar-Grossanlagen in Betrieb. An der Albigna-Staumauer im Bergell und an der Staumauer am Lago di Lei produzieren sie Sonnenstrom. Beide Anlagen erfüllen die Erwartungen insbesondere in Bezug auf die hohe Stromproduktion im Winter.

ewz setzt weiterhin auf Sonnenenergie

Trotz des Entscheids gegen den Bau von Tambo-Solar und der Ende Januar erfolgten Abstimmung gegen das Projekt Nandro-Solar in der Gemeinde Surses ist ewz von den Vorzügen und der Notwendigkeit hochalpiner Solaranlagen überzeugt. So wird ewz gemeinsam mit der Gemeinde Rheinwald weitere Potenziale für Solaranlagen auf Gemeindegebiet prüfen. Neben dem Zubau von Solaranlagen auf Freiflächen setzt ewz ebenso auf den Zubau auf Infrastrukturen, Stadtzürcher Immobilien und Arealen in der ganzen Schweiz. Es braucht einen gleichzeitigen Ausbau in allen Bereichen, um die ambitionierten Ziele der Energiestrategie 2050 des Bundes zu erreichen. (ewz)