Halbjahresergebnis 2023 der Gruppe Romande Energie und Berichtigung (Restatement) der Jahresrechnung per 31. Dezember 2022 2021 und 2022 explodierte Energiepreise 2023 kompensiert

Die Gruppe Romande Energie verzeichnet eine kräftige Umsatzsteigerung. Dies ist auf den positiven Beitrag ihrer drei Geschäftsbereiche sowie den diesjährigen Ausgleich des Energiepreisanstiegs zurückzuführen, der 2021 und 2022 nicht an die Kunden weitergegeben worden war. Dank dieses Ausgleichseffekts meldet die Gruppe nach zwei Geschäftsjahren mit reduzierter Marge im Energiebereich nun einen deutlichen Anstieg der Profitabilität. Romande Energie setzt ihre ehrgeizige Investitionspolitik fort. Im ersten Halbjahr 2023 wurden Investitionen in Höhe von CHF 85 Mio. getätigt, die hauptsächlich in Solarenergie, Fernwärme und die Einführung intelligenter Stromzähler flossen.
30.08.2023

Das ist eine Medienmitteilung von Romande Energie – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

  • Der Umsatz stieg kräftig und beläuft sich auf CHF 487 Mio.; das EBIT liegt bei CHF 72 Mio.
  • Die Profitabilität im Energiebereich kompensierte die rückläufigen Performancewerte der vergangenen Jahre, was sich am EBIT von 15% gegenüber 7% im Vorjahr zeigt.
  • Der Reingewinn verzeichnete CHF 141 Mio., einschliesslich des aussergewöhnlichen Anstiegs des kumulierten Gewinns von Alpiq und EOS in Höhe von CHF 81 Mio. (2022: kumulierter Verlust von CHF 69 Mio.). Ohne diesen Beitrag würde der Nettogewinn CHF 60 Mio. betragen.
  • Der operative Cashflow beziffert sich auf CHF 39 Mio., das Liquiditätsniveau ist stabil, die flüssigen Mittel liegen bei CHF 135 Mio.
  • Die Gruppe fährt mit der Umsetzung ihrer Investitionsstrategie in Höhe von CHF 1,4 Mrd. fort und investierte CHF 85 Mio., um die Energiewende in der Schweiz zu beschleunigen. Im Einklang mit ihrer Strategie hat die Gruppe nun bereits über 100 000 intelligente Stromzähler installiert.
  • Am 28. Juni 2023 wurde die Namensaktie Romande Energie Holding SA im Verhältnis 1:25 gesplittet (vorher: CHF 25.00/nachher: CHF 1.00).

Die Gruppe Romande Energie musste zudem eine Berichtigung (Restatement) der Jahresrechnung per 31. Dezember 2022 vornehmen, nachdem ein Messfehler festgestellt wurde, der auf die falsche Konfiguration eines Verteiltransformators zurückzuführen ist. Der Umsatz für 2022 steigt dadurch um CHF 3 Mio. und auch die Energieeinkäufe legen um CHF 18 Mio. zu, so dass der bereinigte Reingewinn der Gruppe für das Geschäftsjahr 2022 sich neu auf CHF 41 Mio. beläuft (veröffentlicht: CHF 54 Mio.). Die Berichtigung (Restatement) hat keine Auswirkungen auf die Halbjahresergebnisse von 2022 und 2023, da lediglich das Ergebnis des zweiten Halbjahres 2022 betroffen ist.

Beitrag aller drei Geschäftsbereiche zur kräftigen Umsatzsteigerung

Die Umsatzsteigerung um 40% von CHF 347 Mio. per 30. Juni 2022 auf nun CHF 487 Mio. ist allen drei Geschäftsbereichen zu verdanken. Der Bereich Netze verzeichnete ein Wachstum um 14% auf CHF 149 Mio. Auch Romande Energie Services konnte ein erfreuliches organisches Wachstum von 31% auf CHF 82 Mio. vorweisen, das von den Aktivitäten in der Fernwärmeplanung und der Photovoltaik gestützt wurde. Im Bereich Energy Solutions stieg der Umsatz um 57% auf CHF 283 Mio., was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass die hohen Beschaffungspreise der beiden vorhergehenden Jahre in den Tarifen 2023 widergespiegelt wurden. Die für das Jahr 2023 festgelegte Tarifpolitik ermöglichte es, die Deckungsdifferenz Energie teilweise auszugleichen. Die Strompreise waren 2021 und 2022 für die Kunden am regulierten Markt trotz der in diesem Zeitraum stark steigenden Energiepreise stabil geblieben. Die Unterdeckung – die eine Verrechnung der entstandenen Kosten erlaubt – lag dementsprechend per 1. Januar 2023 bei CHF 30 Mio.

Höhere Profitabilität der Gruppe durch einmaligen Ausgleich

Romande Energie schloss das erste Halbjahr mit einem EBIT von CHF 72 Mio. (2022: CHF 24 Mio.) ab. Bereinigt um den Einmaleffekt aus dem Verkauf einer Liegenschaftsparzelle beziffert es sich auf CHF 62 Mio. Dieses gute Ergebnis ist dem einmaligen Ausgleich zu verdanken, mit dem die Gruppe 2023 die Margenverluste im Energiebereich aus den Jahren 2021 und 2022 kompensierte. Dementsprechend stieg die Profitabilität der Gruppe von 7% Ende Juni 2022 auf 15% Ende Juni 2023. Bereinigt um diesen einmaligen Effekt beträgt sie 13%. Alle drei Geschäftsbereiche trugen zum guten Ergebnis bei, wobei der Bereich Energy Solutions mit einem EBIT von CHF 41 Mio. per 30. Juni 2023 (Vorjahr: CHF 4 Mio.) besonders herausstach. Dieser starke Anstieg ist vor allem mit dem teilweisen Ausgleich der Deckungsdifferenz Energie zu erklären. Auch die günstigere Niederschlagsmenge wirkte sich positiv aus, selbst wenn sie weiterhin unter dem Durchschnitt lag. Dagegen führten die sinkenden Energiepreise und die neue Übergewinnsteuer in Frankreich zu einem Rückgang der operativen Gewinnmarge des Pumpspeicherkraftwerks Hongrin-Léman und der Produktionsanlagen in Frankreich.

Der Bereich Netze meldete ein stabiles EBIT von CHF 24 Mio. per 30. Juni 2023. Auch Romande Energie Services präsentierte nach einem Konsolidierungsjahr im Einklang mit seiner Strategie eine äusserst positive Performance: Das Betriebsergebnis belief sich per 30. Juni 2023 auf CHF 2 Mio. Allgemein sind die Betriebskosten stabil und belegen eine solide und effiziente Verwaltung der Ressourcen.

Gestiegener Reingewinn dank Alpiq

Der Reingewinn der Gruppe bezifferte sich per 30. Juni 2023 auf CHF 141 Mio., gegenüber einem Minus von CHF 46 Mio. im gleichen Zeitraum 2022. Dieser Anstieg ist vor allem dem Beitrag von Alpiq in Höhe von CHF 77 Mio. zu verdanken. Kombiniert mit dem gestiegenen Ergebnis von EOS belief sich der Beitrag zum Ergebnis der Gruppe Romande Energie auf CHF 81 Mio. im ersten Halbjahr 2023, während im ersten Halbjahr 2022 ein Verlust von CHF 69 Mio. verzeichnet worden war. Zur Erinnerung: Romande Energie hält 29,71% der EOS Holding SA, die wiederum 33,33% von Alpiq und 100% von EOS NER SA besitzt.

Berichtigung (Restatement) der Jahresrechnung per 31. Dezember 2022

Interne Kontrollen haben einen Fehler bei der Strommessung aufgedeckt, der auf die falsche Konfiguration eines Verteiltransformators zurückzuführen ist. Dementsprechend waren die für einen Teil unserer regulierten Kunden berechneten Konsumvolumen sowie die Netzverluste unterbewertet. Die Berichtigung (Restatement) wirkt sich positiv auf den Umsatz 2022 aus, der um CHF 3 Mio. steigt. Sie bringt aber auch eine Zunahme der Energieeinkäufe um CHF 18 Mio. mit sich. Der bereinigte Reingewinn der Gruppe für das Geschäftsjahr 2022 beläuft sich so auf CHF 41 Mio. (veröffentlicht: CHF 54 Mio.). Die Berichtigung (Restatement) ändert nichts an den Halbjahresergebnissen von 2022 und 2023, da lediglich das Ergebnis des zweiten Halbjahres 2022 betroffen ist. Für unsere Endkunden gab es keine Auswirkungen.

Wachstumsinvestition und Aktiensplit

Die Gruppe Romande Energie zeichnet sich weiterhin durch ihre finanzielle Solidität aus. Per 30. Juni 2023 verfügte sie über flüssige Mittel in Höhe von CHF 135 Mio., im Vergleich zu CHF 141 Mio. per 1. Januar 2023. Die Verschuldung beträgt nach wie vor etwas mehr als CHF 200 Mio. Der Cashflow aus operativer Tätigkeit ging leicht zurück und lag bei CHF 39 Mio. (2022: CHF 45 Mio.). Romande Energie verfolgte weiterhin ihre Investitionsziele und erhöhte die investierten Beträge um 38%, was einem Gesamtbetrag von CHF 85 Mio. in den ersten sechs Monaten des Jahres entspricht. Diese Investitionen belegen den Willen der Gruppe, eine Vorreiterrolle bei der Dekarbonisierung und der Versorgungssicherheit in der Westschweiz einzunehmen. Erreicht werden soll dieses Ziel über ein vielseitiges Programm, das zur notwendigen Energiewende beiträgt. Am 28. Juni 2023 wurde der Nennwert der an der SIX Swiss Exchange kotierten Namenaktie Romande Energie Holding SA durch den Faktor 25 geteilt (vorher: CHF 25.00 / nachher: CHF 1.00). Die Anzahl der Aktien, aus denen sich das Aktienkapital zusammensetzt, stieg somit von 1 140 000 auf 28 500 000.

Ausblick

Die Gruppe Romande Energie bestätigt ihre Erwartung höherer Umsatz- und EBIT-Zahlen für 2023 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022. Diese Prognose beruht auf dem automatischen Effekt der Tariferhöhung 2023, in Verbindung mit dem teilweisen Ausgleich der per 31. Dezember 2022 bestehenden Deckungsdifferenz Energie. Für 2024 wird mit einem Rückgang der Profitabilität gerechnet. Darüber hinaus führt die Ungewissheit hinsichtlich der Preise und der Verfügbarkeit sowohl auf den Strommärkten als auch hinsichtlich der Lieferung von Materialien zu Risiken, die sich erheblich auf die Jahresergebnisse und Investitionen der Gruppe Romande Energie auswirken können. Hinzu kommen mögliche wirtschaftliche und geopolitische Auswirkungen durch die Situation in der Ukraine, das nicht vorhandene Rahmenabkommen mit der Europäischen Union sowie reglementarische Entwicklungen wie die voraussichtliche Annahme des Mantelerlasses durch das Parlament im September. (romande-energie)