Herausforderndes Geschäftsjahr 2023

Die Regio Energie Solothurn blickt auf ein herausforderndes, von der Energiekrise geprägtes Geschäftsjahr 2023 zurück. Die Abfederung der Energiepreise zu Gunsten der Energiekundschaft führt zu einem negativen Jahresergebnis.
22.05.2024

Das ist eine Medienmitteilung der Regio Energie Solothurn – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Das Geschäftsjahr 2023 stand erneut unter dem Einfluss der Energiekrise. Aufgrund der strukturierten Strombeschaffungsstrategie wirkten sich die negativen Effekte der rekordhohen Einkaufspreise im Jahr 2022 verzögert auf das Geschäftsjahr 2023 und 2024 aus. Wie bereits im Vorjahr hat die Regio Energie Solothurn den Preisanstieg nicht in voller Höhe an ihre Kundinnen und Kunden weitergegeben. Diese Massnahme in Höhe von mehreren Millionen Franken zugunsten unserer Kundinnen und Kunden belastet den Jahresabschluss und führt zu einem Jahresergebnis von minus CHF 760’374.

Das Jahr 2023 war zudem aussergewöhnlich warm. Die Zahl der Heizgradtage (Tage mit einer Tagesmitteltemperatur von unter 12 Grad Celsius) lag um 11 Prozent unter dem langjährigen Mittelwert, aber um 2,5 Prozent über demjenigen des Vorjahres. Trotzdem wurde in allen Segmenten weniger Energie verbraucht. Dies kann auf diverse durch die Energiemangellage ausgelöste Massnahmen zurückgeführt werden.

Der Gasabsatz bei den Geschäfts- und Retailkunden sank um 4,6 Prozent von 350 GWh auf 334 GWh. Bei der Grossindustrie verzeichnete die Regio Energie Solothurn einen Rückgang um 19,4 Prozent von 489 GWh auf 394 GWh. Einerseits haben manche Betriebe die Produktionszeiten reduziert, andererseits hat die Industrie auf Anordnung des Bundes ihre Energieversorgung von Gas auf Öl umgestellt, wo dies möglich war.

Seit Januar 2023 darf die Regio Energie Solothurn die Gemeinden Lommiswil und Nennigkofen mit Strom beliefern. Deshalb ist der Stromabsatz um 11,1 Prozent von 117 GWh auf 130 GWh angestiegen. Im Stromnetz fiel die Stromabgabe tiefer aus als erwartet. Ein Grund dafür ist die stark angestiegene Zahl der Photovoltaikanlagen in unserem Netzgebiet, welche auch Strom zum Eigenverbrauch der PV-Besitzerinnen und PV-Besitzer produzieren. Zudem dürften auch allgemeine Sparmassnahmen der Bevölkerung den Verbrauch reduziert haben. Die Regio Energie Solothurn fördert diese Entwicklung mit ihrem Angebot in den Bereichen Energieberatung, Elektromobilität und Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV).

Im Bereich der Investitionen ist der Ausbau des Fernwärmenetzes wie geplant erfolgt. Verzögerungen gab es hingegen beim Baubewilligungsverfahren für den geplanten Neubau in der Aarmatt. Zudem musste beim Projekt Smart Meter aufgrund von notwendigen Produktanpassungen ein Zwischenstopp eingelegt werden. Im Bereich Wasser gab es bei der Erschliessung des Weitblick-Areals sowie bei der Sanierung der Wasserleitung in der Hauptgasse aufgrund von Planoptimierungen Verzögerungen. Erfreulich ist, dass die Biogasleitung zwischen Utzenstorf und Gerlafingen realisiert werden konnte. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für die Realisierung der Biogasanlage in Utzenstorf. (regioenergie)