Höhere Strompreise für 2023

Im kommenden Jahr werden die Strompreise des EWO für Haushalts- und Kleingewerbekunden in der Grundversorgung um bis zu 39 Prozent teurer. Dieser Preisanstieg ist vor allem auf die hohen Strombeschaffungskosten für das Winterhalbjahr zurückzuführen. Mit einem sparsamen Umgang der wertvollen Energie können die Kundinnen und Kunden jedoch direkt Einfluss auf ihren Rechnungsbetrag nehmen. In der aktuellen Situation einer möglichen Strommangellage wird dies umso wichtiger.
30.08.2022

Das ist eine Medienmitteilung von EWO – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Der Strompreis setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: Aus dem Energiepreis, dem Preis für die Netznutzung und den Kosten für die Systemdienstleistungen. Diese drei Komponenten sind vom Markt und der Kostenstruktur des EWO abhängig. Dazu kommen die eidgenössisch verordneten Abgaben für die kostenorientierte Einspeisevergütung (KEV) mit Direktvermarktung, die Abgaben für die ökologischen Sanierungen der Wasserkraft sowie die Abgaben an den Kanton und das Gemeinwesen.

«Der aussergewöhnliche Preisanstieg am Strommarkt macht für uns die Strompreiserhöhung auf das Jahr 2023 unumgänglich», sagt Thomas Baumgartner, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Die Energiepreise steigen in der Grundversorgung um durchschnittlich 7.6 Rp./kWh. Die höheren Netzinfrastrukturkosten der swissgrid AG führen bei der Netznutzung zu einem Preisanstieg und es müssen folglich auch die allgemeinen Systemdienstleistungen (SDL) um 0.30 Rp./kWh auf 0.46 Rp./kWh erhöht werden. Die gesetzlichen Abgaben bleiben unverändert.

Wasserkraft dämpft Preisanstieg

Die eigene Wasserkraft mit den Speicherseen gewinnt für das EWO in der aktuellen Situation weiter an Bedeutung. «Trotz der aktuell schlechten Energieproduktion aus den Wasserkraftwerken des EWO gehen wir im Geschäftsjahr 2023 von einer durchschnittlichen Produktionsmenge aus», sagt Thomas Baumgartner. Mit der selbst produzierten Energie kann das EWO die Abhängigkeit vom Markt reduzieren und die starken Marktschwankungen abfedern. «Jedoch kann mit den EWO Wasserkraftwerken im Winterhalbjahr zu wenig Strom produziert werden und wir müssen sehr teuren Winterstrom einkaufen», ergänzt Thomas Baumgartner.

Rund 39 Prozent höhere Stromkosten

Berücksichtigt man die Preisanpassungen bei der Energie, der Netznutzung und der Systemdienstleistung, resultiert eine Preiserhöhung von rund 39 Prozent. Bei einer durchschnittlichen 5-Zimmer-Wohnung mit einem Verbrauch von 4‘500 Kilowattstunden im Jahr macht das rund 31 Franken pro Monat.

Stromkosten direkt beeinflussen

Das eigene, energiebewusste Verhalten und die verwendeten Geräte haben einen direkten Einfluss auf die Stromrechnung. Zum einen macht es Sinn, möglichst energieeffiziente Geräte und Leuchten einzusetzen und zum anderen den Sparpreis zwischen 20.00 und 8.00 Uhr zu nutzen. «Im Rahmen von Energieberatungen unterstützen wir unsere Kundinnen und Kunden professionell beim Optimieren ihrer Energiekosten. In der aktuellen Situation einer möglichen Strommangellage wird dies umso wichtiger», erläutert Thomas Baumgartner.

Eigenen Strom zu produzieren, lohnt sich

Wer unabhängiger von der Strommarktsituation sein will, setzt jetzt auf eine eigene Photovoltaikanlage und produziert eigenen Sonnenstrom. Allerdings ist derzeit aufgrund der grossen Nachfrage und der Lieferfristen für die Komponenten mit längeren Wartezeiten zu rechnen. (ewo)