Konkreter Beitrag zur Energieversorgung im Winter und zum Hochwasserschutz der Rhone – das Projekt zur Wasserkraftnutzung macht einen grossen Schritt hin zu seiner Umsetzung

Die MBR SA (Massongex-Bex-Rhône) hat bei den Kantonen Waadt und Wallis das Baugesuch für die Wasserkraftnutzung der Rhone eingereicht. In das Gesuch integriert sind auch die Arbeiten, die im Rahmen der 3. Rhonekorrektion im Perimeter der Konzession für die Nutzung der Wasserkraft vorgesehen sind. Die öffentliche Auflage ist ein wichtiger Schritt im aktuellen Kontext der Versorgungssicherheit im Winter und der Energiewende. Das Projekt von nationaler Bedeutung, das auf Gebiet der Gemeinden Saint-Maurice, Massongex, Bex und – in geringerem Umfang Ollon betrifft – tritt damit in eine konkrete Phase. Möglich macht dies die Unterstützung der Standortgemeinden, eine fruchtbare Koordination mit dem Projekt der 3. Rhonekorrektion unter der Leitung der kantonalen Behörden und eine Übereinkunft mit WWF und Pro Natura.
22.12.2022

Das ist eine Medienmitteilung der MBR – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

MBR3 (Massongex-Bex-Rhone 3) tritt in eine konkrete Phase. Das Projekt umfasst sowohl die Wasserkraftnutzung als auch die Korrektion der Rhone (R3) im Perimeter der Konzession und wird vom 30. Dezember 2022 bis am 30. Januar 2023 in vier Gemeinden in den Kantonen Waadt (Bex und Ollon) und Wallis (Massongex und St. Maurice) öffentlich aufgelegt. Der Name „MBR3“ nimmt Bezug auf das zweifache Ziel, nämlich Energie und Hochwasserschutz. Das Baugesuch ist zugleich imposant und komplex, es umfasst rund 300 Dokumente mit insgesamt fast 2500 Seiten.

Eine konkrete Antwort auf die aktuelle Besorgnis in der Energieversorgung

Mit diesem wichtigen Schritt zu Beginn eines Winters voller Ungewissheit beabsichtigt die Gesellschaft MBR SA, an der FMV, Romande Energie und die «Services Industriels de Lausanne» beteiligt sind, einen bedeutenden Beitrag zur Stromversorgungssicherheit zu leisten, insbesondere in der kalten Jahreszeit.

Dank ihrer privilegierten Lage am Rand des Einzugsgebiets der Rhone im Chablais wird das künftige Kraftwerk MBR von den Zuflüssen aus den Walliser Speicherkraftwerken profitieren, die ihr Wasser vorwiegend im Winter abarbeiten. Etwa 45 Prozent der erzeugten Energie sollen in dieser kritischen Zeit in das Netz eingespeist werden (siehe Kasten 1). Dieses strategische Projekt – das am weitesten fortgeschrittene der Schweiz – stellt damit eine konkrete Antwort auf die Herausforderungen der Versorgungssicherheit dar, insbesondere im Winter.

Mit einer Jahresproduktion von 80 GWh wird dem Kraftwerk MBR nationale Bedeutung anerkannt und könnte deshalb eine Bundesunterstützung in der Höhe von 50 Prozent der Gesamtkosten, also rund 70 Millionen Franken, erhalten. Dank seiner zu 100 Prozent erneuerbaren und einheimischen Energieproduktion trägt es zudem zur Erreichung der Ziele der Energiestrategie 2050 des Bundes bei.

Dieser entscheidende Schritt der Einreichung des Baugesuchs zeigt das gross Engagement der Aktionäre der MBR SA – FMV, Romande Energie und «Services Industriels de Lausanne» in der Energiewende – dies nachdem bei der UN-Klimakonferenz (COP 27) unlängst an die Dringlichkeit einer massiven Nutzung CO2-freier Energien erinnert worden ist.

Koordination zwischen privaten und öffentlichen Akteuren zur Sicherung der Rhone

Die Realisierung des Wasserkraftwerks erfordert die Korrektion des Flusses im Perimeter der Konzession auf einem Abschnitt von drei Kilometern zwischen St. Maurice und der Einmündung des Avançon in die Rhone bei Bex und Massongex. Im April 2021 hatten die Behörden der Kantone Waadt und Wallis beschlossen, die Arbeiten zur Korrektion der Rhone in das Baugesuch für die Wasserkraftanlage zu integrieren. MBR hat deshalb ein Gesuch eingereicht, das auch die Arbeiten zur Sicherung des Flusses in diesem Abschnitt umfasst (siehe Kasten 2).

Diese neue Verantwortung, die der MBR SA damit übertragen wird, ist der Lohn für die hervorragende Koordination mit der 3. Rhonekorrektion (R3) seit 2014. Unter der Führung von FMV konnte so das Projekt MBR3 von einer gemeinsamen strategischen Vision sowie einer umfassenden Projektleitung vor Ort profitieren. Es ist eine optimale Lösung, weil damit ein sowohl aus ökologischer und ökonomischer als auch aus gesellschaftlicher Sicht verantwortungsbewusster Hochwasserschutz umgesetzt wird.

Die Korrektion der Rhone wird damit im Chablais fortgesetzt und das Territorium der Gemeinden Massongex und Bex gesichert. Um mit den Arbeiten beginnen zu können, benötigt das Projekt MBR3 eine koordinierte Entscheidung beider Kantone. Dazu müssen im Wallis sechs und im Kanton Waadt vier Verfahren parallel durchgeführt werden.

Starke Unterstützung durch die Standortgemeinden

Dank der Zusammenarbeit mit den Standortgemeinden Bex und Massongex seit 2017 wird das im letzten Frühling vorgestellte Projekt von der lokalen Bevölkerung unterstützt, auch wenn das Kraftwerk Landwirtschaftsflächen beansprucht und während der Bauarbeiten allfällige Belästigungen mit sich bringt. Um das vertrauensvolle Klima zwischen Behörden und der lokalen Bevölkerung fortzusetzen, werden MBR und kantonale Vertreter des Projekts R3 interessierten Personen an mehreren Abenden zur Verfügung stehen und eine Hilfestellung bei der Einsichtnahme in das ebenso umfangreiche wie komplexe Auflagedossier anbieten.

Der Dialog als Lösung

Diese Bereitschaft zum Dialog hat sich im Verlauf der gesamten Projektierungs- und Planungsphase gezeigt. Dank einer kontinuierlichen Einbindung von WWF und Pro Natura konnte eine Einigung erzielt und im April 2022 in einer Vereinbarung festgehalten werden. Diese Vereinbarung ist das Ergebnis einer konstruktiven Zusammenarbeit, die eine optimale Nutzung des Umweltpotenzials und der Vernetzung der verschiedenen Ausgleichsmassnahmen möglich macht (siehe Kasten 1). Dabei wurde auf eine rationelle Bodennutzung, insbesondere der Landwirtschaftsflächen im Chablais, und auf die Verhältnismässigkeit der Kosten für das Projekt MBR geachtet. (palier-mbr)