Kraftwerk Göschenen AG: Auf Peter Tresch folgt Roland Tresch

368 Mio. Kilowattstunden Strom – so viel produzierte die Kraftwerk Göschenen AG im vergangenen Geschäftsjahr. Die Produktion liegt aufgrund der trockenen Witterung um gut 10 Prozent unter dem langjährigen Schnitt. Zudem endet in diesen Wochen bei der KWG eine Ära: Der langjährige Leiter Peter Tresch geht im Juni in Pension, sein Nachfolger Roland Tresch hat per 1. März 2024 die Leitung übernommen.
14.03.2024

Das ist eine Medienmitteilung von CKW – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Die Kraftwerk Göschenen AG (KWG) hat im Geschäftsjahr 2022/23 368 Mio. Kilowattstunden Strom produziert. Das entspricht dem durchschnittlichen Stromverbrauch von 82'000 4-Personen-Haushalten. Die Gesamtproduktion lag um gut 10 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt, was hauptsächlich auf die geringen Zuflüsse auf der Stufe Andermatt wegen langer Trockenphasen zurückzuführen ist.

Rund ein Drittel der gesamten Produktion entfiel auf das Winterhalbjahr. Mit einer Erhöhung des Staudammes könnte die KWG künftig mehr Wasser für die dringend benötigte Winterproduktion zurückhalten. Die KWG prüft derzeit in einem Vorprojekt technische, ökologische, rechtliche, politische und wirtschaftliche Aspekte einer Dammerhöhung um 15 Meter. Wie bereits im Januar 2024 mitgeteilt, lässt sich durch die Dammerhöhung der Speicherinhalt des Göscheneralpsees um 28 Prozent vergrössern. In der gesamten Reusskaskade könnte eine Winterumlagerung von rund 60 Mio. Kilowattstunden erzielt werden.

Zuverlässiger Kraftwerksbetrieb

Der Kraftwerksbetrieb verlief zuverlässig und ohne wesentliche Störungen. Im Jahr 2014 hat die KWG ein umfassendes Projekt für die Erneuerung von Grosskomponenten lanciert, wie Turbinenräder, Generatoren, Transformatoren sowie verschiedene Systeme der Leit-, Schutz- und Regeltechnik, die allesamt ersetzt wurden. Ein Grossteil der Arbeiten schloss KWG im vergangenen Geschäftsjahr ab.

Bei der Sanierung des Berggasthaus Dammagletscher konnte eine weitere Etappe abgeschlossen werden. Das Berggasthaus, das die KWG besitzt und im Pachtverhältnis betrieben wird, verfügt nach erfolgreichem Sanierungsabschluss über eine top moderne Küche und einen hellen und einladenden Gastrobereich.

Roland Tresch hat die Leitung übernommen

Das laufende Geschäftsjahr steht im Zeichen des Führungswechsels: Am 1. März 2024 hat Roland Tresch neu die Leitung der Kraftwerke Göschenen übernommen. Ende Juni 2024 wird der bisherige Leiter, Peter Tresch, in Pension gehen.

Während 35 Jahren hat Peter Tresch KWG mit sehr viel Engagement geprägt. 1989 trat er als Schaltwart ins Unternehmen ein, anderthalb Jahre später folgte die Beförderung zum Schichtführer und kurz danach zum Werkstattchef. 2005 übernahm Peter Tresch die Leitung der KWG. Damals wie heute haben die Kraftwerke zuverlässig und konstant Strom produziert. Während die Art und Weise der Stromproduktion dieselbe blieb, haben sich die Arbeitsabläufe und die Anlagensteuerung vollständig gewandelt. «Die grösste Veränderung brachte die Digitalisierungswelle Ende der 90er Jahre. Jahrzehntelang hatte der Maschinist von Hand das Kraftwerk gestartet und manuell mit dem Netz synchronisiert. Seit der Einführung der Sekundärtechnik ist dies ferngesteuert vom Computer aus möglich», erinnert sich Peter Tresch. Als Gemeindepräsident von Göschenen wird er mit dem wichtigsten Arbeitgeber und den zukunftsweisenden Projekten des Unternehmens weiterhin eng verbunden bleiben.

Sein Nachfolger Roland Tresch (45 Jahre alt) ist bereits seit 1. Dezember 2023 bei der KWG und hat sich gut in seine neue Funktion eingearbeitet. Der ausgebildete Elektroinstallateur hat sich unter anderem zum Dipl. Techniker HF Elektrotechnik weitergebildet. Seit 2005 arbeitete Roland Tresch beim Kraftwerk Amsteg, die letzten fünf Jahre als stellvertretender Leiter. Er wohnt mit seiner Familie in Altdorf.

Diese Erfahrung ist aufgrund des Fachkräftemangels wertvoll. Im Geschäftsjahr 2022/23 durften mit Hanspeter Epp, Markus Walker, Mauro Tresch und Kurt Müller gleich vier langjährige Mitarbeiter ihren wohlverdienten Ruhestand antreten. Sie zu ersetzen ist eine Herausforderung.

Drei Viertel der Wertschöpfung bleibt im Kanton Uri

KWG ist ein wichtiger Partner im Kanton Uri und bezahlte im vergangenen Geschäftsjahr rund 6,5 Millionen Franken Wasserzinsen und Kapitalsteuern sowie 0,5 Millionen Franken Ertragssteuern an die öffentliche Hand. 9,4 Millionen Franken (75%) der Wertschöpfung verbleiben im Kanton Uri. Im Weiteren stellte das KWG dem Kantonsspital Uri vergünstigten Strom im Gegenwert von 1,3 Millionen Franken zur Verfügung. Das KWG beschäftigt am Standort Göschenen per 30. September 2023 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. (ckw)