Nagra schliesst Tiefbohrungen erfolgreich ab

Nach drei Jahren schliesst die Nagra ihre Tiefbohrkampagne erfolgreich ab. Das Bild des Untergrunds ist nun vollständig. Damit steht das Jahrhundertprojekt Tiefenlager vor einem wichtigen Meilenstein: dem Standortvorschlag. In Windisch präsentierte Nagra-CEO Matthias Braun erstmals das Resultat der Untersuchungen, darunter über 400 Meter Bohrkerne.
08.03.2022

Das ist eine Medienmitteilung der Nagra – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle Nagra bohrte in den letzten drei Jahren acht Mal in die Tiefe. Eine letzte, neunte Bohrung steht unmittelbar vor Abschluss. Damit untersuchte die Nagra die drei potenziellen Standortgebiete Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost. In einer dieser drei Regionen soll das Tiefenlager für den radioaktiven Abfall der Schweiz gebaut werden. «Die Bohrungen haben bestätigt, dass sich alle drei Regionen für ein Tiefenlager eignen», sagt Nagra-CEO Matthias Braun. Welche sich am besten für das Lager eigne, gelte es jetzt noch zu entscheiden.

Man sei mit dem Verlauf der Bohrkampagne sehr zufrieden, so Braun. Man habe überall gute Gesteinsproben, sogenannte Bohrkerne, an die Oberfläche holen können. Auch die zahlreichen Messungen in den Bohrlöchern hätten gute Resultate geliefert. Dank dieser Resultate sei nun das Bild des Untergrunds vollständig. «Wofür ich dankbar bin: Trotz Corona und trotz kleinerer bohrtechnischer Schwierigkeiten können wir die Bohrungen erfolgreich abschliessen», so Braun. «Und ich bin sehr froh, dass alle Bohrungen ohne Unfälle über die Bühne gegangen sind.»

Das Jahrhundertprojekt Tiefenlager befindet sich in einer spannenden Phase. Die Nagra gehe nun langsam von der Forschungsphase in die Bewilligungs- und Umsetzungsphase über. «Die Datengrundlage, welche wir uns in den letzten Jahren erarbeitet haben, ist sehr solide. Wir werden im Herbst bereit sein für unseren Standortvorschlag», so Braun. Das letzte Wort bei der Standortsuche, die vom Bund geführt wird, haben Bundesrat und Parlament – und, falls ein Referendum zustande kommt, das Schweizer Stimmvolk. (nagra)