Neue Perspektiven für Investitionen in nachhaltige Energiesysteme

Die EBL (Ge­nos­sen­schaft Elek­tra Ba­sel­land) brach­te am 24. Ok­to­ber hoch­ka­rä­ti­ge Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten aus der En­er­gie- und Kli­ma­for­schung an der ETH Zü­rich zu­sam­men. Ge­mein­sam mit 140 Gäs­ten vor Ort und 400 on­line dis­ku­tier­ten sie über die Zu­kunft der En­er­gie­ver­sor­gung. Da­bei zeig­te sich klar: Der Um­bau der En­er­gie­ver­sor­gung kann nur ge­lin­gen, wenn rasch und in sehr gros­sem Mass­stab im In- und Aus­land in er­neu­er­ba­re En­er­gi­en in­ves­tiert wird. Die EBL – als Schwei­zer En­er­gie­ver­sor­ger - geht auf die­sem Weg er­neut vor­an: Ihre Toch­ter­ge­sell­schaft, die EBL In­fra­struk­tur Ma­nage­ment AG (EBL-IM), hat Mit­te Ok­to­ber die Be­wil­li­gungs­ver­fü­gung als Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen von der FIN­MA er­hal­ten.
24.10.2022

Das ist eine Medienmitteilung von EBL – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Zur Be­grüs­sung hat Dr. Chris­ti­an Schaff­ner vom En­er­gy Sci­ence Cen­ter der ETH Zü­rich dem Pu­bli­kum im Hör­saal und im Li­vestream die Re­le­vanz der heu­ti­gen Ver­an­stal­tung vor Au­gen ge­führt: Seit Wo­chen be­rei­tet sich die Schweiz auf den Ernst­fall ei­nes Strom- und Gas­man­gels im Win­ter vor – und die Si­tua­ti­on ist an­ge­spann­ter denn je. Aber nicht nur kurz­fris­tig sind die Aus­sich­ten bei der Ver­sor­gungs­si­cher­heit un­ge­wiss, auch mit­tel- bis lang­fris­tig stel­len sich vie­le Fra­gen, wie es mit der Schwei­zer En­er­gie­ver­sor­gung wei­ter­geht. To­bi­as An­drist, CEO der EBL, sagt: «Es liegt an un­se­rer Ge­ne­ra­ti­on, die Ver­sor­gungs­si­cher­heit wie­der auf sta­bi­le Bei­ne zu stel­len. Das kann nur ge­lin­gen, wenn die po­li­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen rasch jus­tiert, das In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men in er­neu­er­ba­re En­er­gie mas­siv ver­grös­sert und – last but not least – En­er­gie­pro­jek­te ziel­ge­rich­tet um­ge­setzt wer­den. Es ist un­se­re Mis­si­on, auf die­sem Weg vor­an­zu­kom­men.»

Schwei­zer En­er­gie­ver­sor­ger mit FIN­MA Be­wil­li­gung als Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen

Seit über 120 Jahren ist die EBL nicht nur eine verlässliche Partnerin für Kundinnen und Kunden in der ganzen Schweiz, sondern auch Vorreiterin. So setzt die EBL schon lange auf erneuerbare Energien und investiert in klimaneutrale Produktionsanlagen im In- und Ausland. Um dieses Engagement zu stärken, beschreitet die EBL erneut neue Wege: Über die EBL-IM bündelt die EBL die eigenen Kompetenzen mit der Kapitalkraft von institutionellen Investoren, wie zum Beispiel Pensionskassen und Versicherungen, und beschleunigt damit die dringend notwendigen Investitionen in klimaneutrale Produktionsanlagen. Nach der erfolgreichen Lancierung der Investitionsvehikel EBL Fernwärme AG und EBL Wind Invest AG in den letzten Jahren wird in den nächsten Monaten ein Fonds für erneuerbare Energien aufgelegt. Um den regulatorischen Vorgaben zu entsprechen, hat die EBL-IM eine FINMA Bewilligung als Verwalter von Kollektivvermögen beantragt und die entsprechende Verfügung erhalten, welche nach Bereinigung letzter formeller Punkte, in den nächsten Wochen Rechtskraft erlangen sollte.

In­ves­ti­tio­nen müs­sen um Fak­tor drei stei­gen

Prof. Dr. Anthony Patt, Leiter des Climate Policy Lab der ETH Zürich, beleuchtete in seinem Referat die globale Perspektive. Er zeigt auf, dass Klimaneutralität, sprich Netto-Null, bis 2050 technisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich machbar ist und betont: «Damit wir dieses Ziel erreichen können, müssen die jährlichen Investitionen in erneuerbare Energiesysteme in den meisten Ländern um den Faktor drei steigen». Die zweite Keynote stammte von Dr. Almut Kirchner, Direktorin und Partnerin bei Prognos, wo sie die Energieperspektiven für die Schweiz strategisch leitet. In Ihrem Referat zeigte sie das Zielbild einer klimaneutralen Schweiz 2050 auf: «Wir haben alles auf dem Tisch, wir müssen es nur noch umsetzen. Das heisst: eine klare Strategie, passende Rahmenbedingungen und ein funktionierendes Marktmodell.»

Neue Tech­no­lo­gi­en als Teil der Lö­sung

Es sind zahlreiche einzelne Bausteine, die sich sinnvoll ergänzen und aufeinander abgestimmt werden müssen, um den Energiebedarf zu decken. Dr. Nurettin Tekin von Kawasaki Gas Turbine Europe hat solch ein Baustein präsentiert: der Einsatz von grünem Wasserstoff in Gasturbinen im Industriemassstab. Die Aussage von Herrn Tekin klingt vielversprechend: «Überschüssiger Solarstrom im Sommer kann zu Wasserstoff umgewandelt und in den Wintermonaten zur Verstromung in Gaskraftwerken genutzt werden. Das kann die Winterstromlücke mindern».

Eine weitere innovative Idee hat Franklin Servan-Schreiber von Transmutex mitgebracht. Aus abgebrannten Brennstäben bestehender Kernkraftwerke lässt sich auf sichere Art und Weise Strom gewinnen. Er sagt: «Das grösste Problem ist immer der Abfall und das trifft ganz besonders auf die Nuklearindustrie zu». Der Vorteil dieser neuen, sogenannten 'Small-Modular-Reactor' ist, dass der vorhandene Atommüll reduziert und die Entsorgungsproblematik entschärft wird. Noch sind diese Technologien nicht einsatzbereit, doch bereits in 10 Jahren könnten diese einen Beitrag zur Energieversorgung leisten.

In­no­va­ti­on und Zu­sam­men­ar­beit mit Eu­ro­pa stär­ken

An diesem Abend waren sich alle einig, dass die Energieversorgung der Schweiz kein Alleingang sein kann. Eine vollständige Selbstversorgung beim Strom wäre mit sehr hohen Kosten verbunden und ist weder ökonomisch eine gute noch technisch machbare Strategie. Die Stärkung der Versorgungssicherheit kann nur in Zusammenarbeit und im Dialog mit Europa als Ganzes erfolgen. Dazu leisten die Investitionen der EBL in der Schweiz, Deutschland, Spanien und Italien in nachhaltige Energieprojekte einen wichtigen Beitrag zur Versorgung und Stabilisierung der Stromnetze in ganz Europa, wovon auch die Schweiz direkt profitiert und umgekehrt. Die EBL geht ihren Weg konsequent weiter und setzt weiterhin auf innovative Energieprojekte. Für Tobias Andrist ist eines klar: «Wir setzen uns aktiv dafür ein, dass wir eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft haben.» (ebl)