Neues Leben für die auf dem Grund des Luganersees verlegten Stromkabel

Swissgrid und die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben die Baubewilligung für die Erneuerung der 150-kV-Leitungen zwischen Morcote und Brusino Mitte Januar erhalten. Der betreffende Abschnitt stellt die Stromversorgung des Sottoceneri sicher und weist eine Besonderheit auf: Die Stromkabel sind grösstenteils in Rohren auf dem Grund des Luganersees verlegt.
31.01.2024

Das ist eine Medienmitteilung von Swissgrid – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder

 

Die Stromleitungen des nationalen Höchstspannungsnetzes von Swissgrid sind die «Autobahn» der Stromverteilung: Sie transportieren Energie in grossen Mengen und über weite Strecken. Zusammen mit den Verteilungsnetzen sind sie das Rückgrat einer sicheren Stromversorgung und das Bindeglied zwischen Kraftwerken und Verbrauchern.

Zwischen den Schaltanlagen Manno und Mendrisio verlaufen zwei 150-kV-Leitungen, die die Stromversorgung des Sottoceneri sicherstellen. Auf der gleichen Strecke wird auch eine 66-kV-SBB-Leitung verlegt, die für das reibungslose Funktionieren des Eisenbahnnetzes in der Region, insbesondere im Ceneri-Basistunnel, von grundlegender Bedeutung ist.

Die fraglichen Leitungen weisen eine Besonderheit auf: Zwischen den Portalen von Morcote und Brusino liegen die Stromkabel in speziellen Rohren auf dem Grund des Luganersees.

Erforderliche Modernisierung

Die bestehenden Kabel wurden Mitte der 1980er Jahre verlegt und haben nach fast vierzig Jahren Betrieb das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Swissgrid und die SBB haben deshalb ein Austauschprojekt ausgearbeitet: Zuerst werden die beiden SBB-Leitungen ersetzt, anschliessend ersetzt Swissgrid sechs ihrer eigenen Kabel.

Auf der gleichen Strecke verlaufen sechs weitere Swissgrid Kabel, die 2008 verlegt wurden und gewartet werden.

Das Baugesuch wurde im Frühjahr letzten Jahres beim Eidgenössischen Starkstrominspektorat ESTI eingereicht, das die Baubewilligung Ende 2023 erteilte. Der Entscheid ist nun rechtskräftig und Swissgrid und die SBB können mit der Planung der Arbeiten fortfahren. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf 9,4 Millionen Franken, wovon 6,8 Millionen Franken von Swissgrid und 2,6 Millionen Franken von der SBB getragen werden.

Eine technische Meisterleistung

Der Austausch eines Seekabels ist eine technische Meisterleistung, die viele logistische und planerische Herausforderungen mit sich bringt.

Die Strecke zwischen Morcote und Brusino ist insgesamt 2,8 km lang und die Kabel befinden auf einer Länge von etwa 2,4 km unter der Oberfläche des Sees. Das Projekt sieht vor, dass die Arbeiten an Land durchgeführt werden: Die Kabel werden aus den Verbindungsschächten in der Nähe der beiden Übergangsportale zwischen der Freileitung und der Kabeltrasse in Brusino und Morcote entfernt und erneut verlegt.

Die Arbeiten sollen im Oktober dieses Jahres beginnen und etwa zehn Monate bis Juli 2025 dauern. (swissgrid)