SchiltSolar – trotz vieler Vorzüge überwiegen die Bedenken

Die Einwohnergemeinde Lauterbrunnen lehnt das Projekt für den Bau der Photovoltaikanlage SchiltSolar ab. An der Gemeindeversammlung vom 17.6.2024 entschieden sich die Stimmberechtigten mit 222 NeinStimmen und 119 Ja Stimmen gegen das Vorhaben am Schiltgrat. Obwohl ein Grossteil der Bevölkerung das Potenzial alpiner Solaranlagen im Grundsatz anerkennt, konnte die notwendige Zustimmung für das Projekt nicht erreicht werden.
18.06.2024

Das ist eine Medienmitteilung der IBI – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.


 

Der Standort Schiltgrat bietet ideale Voraussetzungen für alpine Photovoltaik-Anlagen. Alle Anforderungen an die Höhe und Exposition sind erfüllt. Das Gebiet ist infrastrukturell gut erschlossen und bereits durch verschiedene Nutzungen geprägt. Die geplante Solaranlage hätte mit ihren überschaubaren Ausmassen auch bei der Prüfung Umweltverträglichkeit keine grösseren Hindernisse erwarten lassen. 

Ein Grossteil der Bevölkerung erkennt das Potenzial alpiner Solaranlagen für die einhemische Produktion von Winterstrom an. Dennoch konnten für das Projekt SchiltSolar nicht genügend Ja-Stimmen gewonnen werden. Die Stimmberechtigen hatten, trotz der verschiedenen Vorzüge von SchiltSolar, Bedenken vor einer intensiveren Nutzung der Landressourcen. “Wir haben viel Wissen, Kapital und unsere ganze Überzeugung in das Projekt investiert. Demnach ist dieses Ergebnis der Abstimmung natürlich sehr schade”, so Christoph Stalder, Gesamtprojektleiter bei der IBI. 

Vor der Abstimmung 

Gemäss nationalem Energiegesetz sind die Zustimmung der Grundeigentümerschaft und der Standortgemeinde die Voraussetzung dafür, dass der Kanton das Bewilligungsverfahren inklusive Baugesuch in die Wege leiten kann. Die Bergschaft als Grundeigentümerin sowie der Gemeinderat hatten ihre Zustimmung Anfang 2024 bereits erteilt. Von den Stimmberechtigten wurde daraufhin das Referendum ergriffen. Die Projektinitianten hatten im Vorfeld der Abstimmung Informationsveranstaltungen organsiert. Die Projektleitung hat den rund 150 Interessierten das Projekt vorgestellt und stand für ihre Fragen zur Verfügung. 

Initianten 

Die leitende Funktion im Projekt liegt bei der Industrielle Betriebe Interlaken AG (IBI). Weitere Partner des Energiesektors sind Alpiq, die EBL und Energie Wasser Bern. Da das Projekt in dieser Form nicht umgesetzt werden kann, bestehen für die Gemeinde und die Bergschaft ab dem jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Verpflichtungen. (ibi)