Sehr gutes Geschäftsjahr 2020 und eine neue Vision im Dienst des Kantons Wallis

WASSERKRAFT – FMV hat im aussergewöhnlichen Kontext der Pandemie ein sehr gutes Geschäftsjahr 2020 realisiert. Das vergangene Jahr wird gekennzeichnet von einer erfolgreichen Stabsübergabe, der Umsetzung der neuen Unternehmensstrategie im Dienst der Walliser Energieakteure und der Lancierung konkreter Partnerschaftsprojekte. Die Generalversammlung, die ohne physische Beteiligung der Aktionäre stattgefunden hat, hat Laurent Léger in den Verwaltungsrat gewählt. Sie hat im Weiteren Kenntnis genommen von der Bezeichnung von Marylène Moos aus Ayent und von Diego Clausen aus Naters zu neuen Mitgliedern des Verwaltungsrats durch den Staatsrat.
18.06.2021

Das ist eine Medienmitteilung von FMV – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Ein sehr gutes Geschäftsjahr 2020

Wie 2019 war auch das vergangene Jahr ein vorteilhaftes für die Wasserkraft. FMV (Forces Motrices Valaisannes) verzeichnet 2020 eine Produktion von 1,064 Milliarden Kilowattstunden (kWh). Dieses Resultat, 9% über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre, kommt aufgrund der ausgezeichneten Verfügbarkeit der Kraftwerke und den sehr guten klimatischen und hydrologischen Bedingungen zustande. Trotz der Krise aufgrund des Coronavirus war die seit mehreren Jahren angewandte vorausschauende und umsichtige Politik der Bewirtschaftung erfolgreich. FMV schliesst das Geschäftsjahr 2020 mit einem operativen Ergebnis von 5,8 Millionen Schweizer Franken ab. Das Unternehmen kann damit seine Investitionspolitik weiterführen und seinen Aktionären, dem Kanton und den Gemeinden, gleichzeitig eine Dividende von 3% ausrichten.

FMV, grösste Schweizer Stromproduzentin im Jahr 2050

Auf der Basis der neuen Strategie des Kantons Wallis haben die industriellen Überlegungen eine klare, ambitionierte und realistische Vision für FMV herbeigeführt. Das Unternehmen wird dank der 2018 in Kraft getretenen Walliser Wasserkraftstrategie und der sich abzeichnenden Heimfälle langfristig die grösste Schweizer Stromproduzentin aus Wasserkraft. Im Rahmen dieser Heimfall-Agenda wird das Wallis – Kanton und Gemeinden gemeinsam – mindestens 60% der Wasserkraftproduktion auf Kantonsgebiet halten, 30% davon FMV – und höchstens 40% von interessierten, ausserkantonalen Partnern. Indem die Konzessionsgemeinden den Heimfall ausüben, können sie eine globale Vision der Nutzung ihres Wassers erarbeiten und über die gewünschte Energiestrategie hinsichtlich der Verwertung der lokalen Wasserkraft entscheiden, dies in Partnerschaft mit dem Kanton und FMV. Damit wird die Walliser Bevölkerung in doppelter Hinsicht Eigentümerin, nämlich sowohl auf kantonaler als auch auf kommunaler Ebene. Die künftige Herausforderung wird es sein, dass das Wallis auch die Bewirtschaftung der Kraftwerke innehat. Dies wird es erlauben, auf seinem Kantonsgebiet Mehrwert zu schaffen, insbesondere durch entsprechende Aktivitäten, hochqualifizierte Arbeitsplätze und Steuereinnahmen.

FMV, verbindende Partnerin der Walliser Energieakteure

In doppelter Hinsicht, nämlich als künftige Eigentümerin und Bewirtschafterin, entwickelt FMV ihr Kompetenzzentrum weiter. Das Unternehmen wird zur verbindenden, natürlichen und unumgänglichen Partnerin der Walliser Energieakteure. Bereits heute arbeitet das Unternehmen in 9 anstehenden Heimfalldossiers und unterstützt die Gemeinwesen und Walliser Energieversorgungsunternehmen (EVU) in diesen komplexen Angelegenheiten. Die Ausübung des Heimfalls am Kraftwerk Ernen-Mörel, dem ersten im Rahmen der Wasserkraftstrategie, ist beispielhaft, da die gesamte Wertschöpfungskette zu 100% in den Händen der Walliser Gemeinwesen verbleiben wird. Das Dossier der «Forces Motrices d’Orsières» im Unterwallis nimmt einen ähnlichen Weg, und auch bei weiteren Heimfällen zeichnen sich derartige Lösungen ab.

Die Gemeinden sind also strategische Akteure. Die EVU sind dies ebenfalls in ihrer Rolle als natürliche Partner der Gemeinden. Es ist daher erforderlich, mit diesen eine Annäherung zu suchen, denn das «Wasserkraftwerk Wallis» wird zusammen mit ihnen gebaut. Ebenfalls mit diesen Partnern will FMV eine gemeinsame Vermarktungsplattform für den Export der Walliser Wasserkraft schaffen, durch die Zusammenlegung der Energieportfolios. In dieser Hinsicht sind mehrere Absichtserklärungen unterzeichnet worden oder in Planung, in allen drei verfassungsmässigen Regionen des Ober-, Mittel- und Unterwallis. Die neuen Strategien und Missionen von FMV zielen also darauf ab, das Wallis im Interesse der Schweiz zu vereinigen.

FMV, Erbauerin des «Wasserkraftwerks Wallis» für die Schweiz

Mit seinen 10 TWh Wasserkraft- und fast 1 TWh Photovoltaik-Produktion bis 2035 und einem Verbrauch von 3 TWh, ist das Wallis stark exportorientiert. FMV hat im Jahr 2020 eine von ihr erarbeiteten Studie betreffend das Ausbaupotenzial für Winterenergie, mit nationaler Resonanz, publiziert. Darin wird eine globale und integrierte Vision des Wassers pro Einzugsgebiet privilegiert. Die Heimfälle stellen eine einzigartige Möglichkeit dar, diesen Ansatz umzusetzen, die Produktion verschiedener Kraftwerke zu optimieren sowie die auf nationaler und europäischer Ebene gefragte Winterproduktion zu erhöhen, unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Umweltaspekte. Aus diesem Grund sind auch Übereinkünfte mit ausserkantonalen Partnern in Betracht zu ziehen.

Wichtige laufende Projekte

Diese geplanten kantonalen und ausserkantonalen Partnerschaften machen FMV und die Walliser Wasserkraft zu zuverlässigen Stützen der Versorgungssicherheit des Landes. In diesem Zusammenhang hat FMV ihre Projekte während des Jahres 2020 weitergeführt:

  • Nant de Drance, ist eines der leistungsstärksten Pumpspeicherkraftwerke Europas, an welchem FMV in der Höhe von 10% beteiligt ist: die sechs Pumpturbinen von je 150 MW werden ab Anfang 2022 fortlaufend kommerziell in Betrieb genommen.
  • Massongex-Bex-Rhône, ist ein Projekt von nationaler Bedeutung mit einer projektierten jährlichen Produktion von 80 GWh: die MBR SA, an welcher FMV mit 50% beteiligt ist, verfolgt mit den Waadtländer Partnern «Romande Energie» und den «Services industriels de Lausanne» die Vorbereitung ihres Baugenehmigungsgesuchs sowie die Verhandlungen mit den Umweltorganisationen weiter.
  • Valgrid+, ist ein Projekt zur Schaffung einer kantonalen Gesellschaft zum Betrieb des überregionalen Hochspannungs-Verteilnetzes: Diese Gesellschaft könnte aus der Fusion bestehender Unternehmen – Valgrid und B-Valgrid, von welchen FMV Mehrheitsaktionärin ist – und der Übertragung der Aktiven von OIKEN in eine einzige Gesellschaft entstehen.
  • Plattformen zur Bewirtschaftung und Vermarktung, ist ein gemeinsames Projekt von FMV und den interessierten EVU: die Strukturen sollen es erlauben, die Kraftwerke zu führen, die Profile zu optimieren und das Walliser Energieportfolio, sowie nach den Heimfällen das «Wasserkraftwerk Wallis», besser zu verwerten.

Wechsel im Verwaltungsrat

Aufgrund der Massnahmen zum Schutz der Gesundheit fand die Generalversammlung der FMV SA ohne physische Beteiligung der Aktionäre statt. Sie hat unter anderem Laurent Léger in den Verwaltungsrat gewählt, als Ersatz von Marcel Maurer. Sie hat im Weiteren Kenntnis genommen von der Bezeichnung des Staatsrats seiner neuen Vertreter im Verwaltungsrat, Marylène Moos aus Ayent und Diego Clausen aus Naters, welche Evelyne Epiney-Savioz und Renato Kronig ersetzen. Die Mandate der drei scheidenden Mitglieder des Verwaltungsrats sind nicht erneuerbar. (fmv)