Solide Performance und weiterhin ehrgeizige Investitionspolitik

Die Gruppe Romande Energie hat dank der Diversifizierung ihrer Aktivitäten solide Ergebnisse erzielt. Alle drei Geschäftsbereiche trugen zu den guten Resultaten der Gruppe bei, die insbesondere von der operativen Performance ihres Produktionsanlagenportfolios profitierte. Diese Ergebnisse belegen die Widerstandsfähigkeit der Gruppe Romande Energie in einem sehr volatilen Umfeld. Der im Jahr 2022 generierte operative Cashflow ermöglicht es der Gruppe, ihre Investitionen zu finanzieren, die sich auf CHF 179 Mio. beliefen. Die Strategie 2021–2026 sieht Investitionen von insgesamt CHF 1,4 Mrd. vor, die für
die Energiewende benötigt werden.
05.04.2023

Das ist eine Medienmitteilung von Romande Energie – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

  • Der Umsatz (+21%) stieg dank des positiven Beitrags der drei Geschäftsbereiche auf CHF 742 Mio.
  • Das Betriebsergebnis (EBIT) nahm um 12% auf CHF 60 Mio. zu, und der operative Cashflow betrug CHF 166 Mio.
  • Das Betriebsergebnis der Anlagen, deren Produktion zu Marktpreisen bewertet wird (Pumpspeicherkraftwerk Hongrin-Léman und Elektrizitätswerke in Frankreich), legte zu und glich so die negativen Effekte der steigenden Energiekosten und der historisch niedrigen Niederschläge (-87 GWh) aus.
  • Die Investitionen bezifferten sich auf CHF 179 Mio., zwei Drittel davon waren Wachstumsinvestitionen. Diese bestätigen die ehrgeizige Politik der Gruppe in Bezug auf den Ausbau von Netzen und Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer elektrischer und thermischer Energie.
  • In den kommenden Jahren sind erhebliche Investitionen vorgesehen, die eine positive Entwicklung des EBIT begünstigen und zur Stabilisierung der Energiepreise für Kundinnen und Kunden der Gruppe beitragen dürften.
  • An der nächsten Generalversammlung wird den Aktionären ein Split der Aktie der Romande Energie Holding SA vorgeschlagen.

Bewiesene Krisenfestigkeit

2022 offenbarte die beispiellose Energiekrise das zerbrechliche Gleichgewicht zwischen der steigenden Stromnachfrage und dem nur schwer zu erhöhenden inländischen, erneuerbaren Angebot. In diesem Kontext bewährt sich die auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit basierende Strategie von Romande Energie, die solide Resultate ermöglicht.

Deutlich höherer Umsatz

Die drei Geschäftsbereiche beeinflussten den Umsatz der Gruppe positiv, sodass er das dritte Jahr in Folge einen zweistelligen Anstieg (+21%) verzeichnete und im Vergleich zu 2021 um CHF 128 Mio. auf CHF 742 Mio. anzog. Dieses Wachstum erklärt sich grösstenteils durch die 2022 stark gestiegenen Energiemarktpreise.

Dementsprechend meldete der Bereich Energy Solutions eine starke Umsatzsteigerung (+39%) auf CHF 376 Mio. Der Verkauf von überschüssigen Strom-Terminkontrakten generierte gegenüber dem Vorjahr zusätzliche Einnahmen von CHF 67 Mio. Korrigiert um diesen Effekt würde die Umsatzsteigerung +15% betragen. Der Bereich Netze baute sein Wachstum auf CHF 267 Mio. (+11%) aus, während Romande Energie Services mit einem stabilen Umsatz von über CHF 144 Mio. (+2%) die erwünschte Konsolidierungsphase bestätigte.

Gesamt-EBIT: Anstieg um 12%

Romande Energie schloss das Jahr 2022 mit einem EBIT von CHF 60 Mio. ab. Dies entspricht einem Anstieg von 12% gegenüber dem vorherigen Berichtszeitraum. Diese gute operative Performance ist vor allem auf das Ergebnis des Bereichs Netze der Gruppe zurückzuführen, dessen operative Gewinnmarge um 14% zulegte. Auch der Bereich Romande Energie Services meldet einen kräftigen Zugewinn: Sein Betriebsergebnis stieg von CHF 1,3 Mio. im Jahr 2021 auf 2,3 Mio. 2022 und verdoppelte sich damit beinahe. Die Profitabilität (EBIT/Umsatz) der Gruppe betrug 8% gegenüber 9% im Vorjahr.

Vor dem Hintergrund des aussergewöhnlichen Kontexts konnte der Bereich Energy Solutions seine operative Performance stabilisieren. Infolge des historischen Niederschlagmangels ging die Wasserkraftproduktion der Gruppe im Jahr 2022 um 20% (-87 GWh) zurück. Dieses Energiedefizit im Frühjahr und Sommer führte dazu, dass Strom zu hohen Marktpreisen eingekauft werden musste, um die Versorgung der Kundinnen und Kunden sicherzustellen. Dies belastete die Marge mit CHF 33 Mio., was jedoch durch zwei Faktoren wieder ausgeglichen wurde: Erstens leisteten die Anlagen, deren Produktion zu Marktpreisen bewertet wird, wie das Pumpspeicherkraftwerk Hongrin-Léman und die Elektrizitätswerke in Frankreich, mit CHF 15 Mio. und CHF 8 Mio. einen positiven Beitrag. Zweitens konnte der tatsächliche Verbrauch in der zweiten Jahreshälfte begrenzt werden, was einerseits dem sparsamen Umgang der Kundinnen und Kunden mit Energie zu verdanken ist, und andererseits den Temperaturen, die milder ausfielen als erwartet. Die überschüssig bereitgestellten Energiemengen konnten so zum Marktpreis verkauft werden, wodurch ein Gewinn erzielt wurde.

Stark gestiegener Nettogewinn, mit positivem Beitrag von EOS Holding

Der Nettogewinn erreichte CHF 54 Mio. und stieg somit um 56% gegenüber den CHF 35 Mio. im Vorjahr. Zu verdanken ist dies den operativen Ergebnissen der Geschäftsbereiche und dem positiven Beitrag durch die Produktion erneuerbarer Energie von EOS in Europa in Höhe von CHF 4 Mio. Zur Erinnerung: Romande Energie hält 29,71% der EOS Holding SA. 

Umfassende Investitionen für die Energiewende

Romande Energie tätigte 2022 Investitionen im Wert von CHF 179 Mio. (2021: CHF 126 Mio.). Zwei Drittel davon wurden Wachstumsinvestitionen gewidmet, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien.

Diese Investitionen belegen den Willen der Gruppe, eine Vorreiterrolle bei der Dekarbonisierung in der Westschweiz einzunehmen. Erreicht werden soll dieses Ziel über ein ehrgeiziges Programm, das zur notwendigen Energiewende beiträgt.

Die im September 2021 angekündigte Strategie wird durch umfassende Investitionen im Wert von CHF 1,4 Mrd. bis 2026 umgesetzt, vor allem im Bereich Infrastrukturausbau für elektrische und thermische Energieproduktion in der Schweiz und in Frankreich. Die Wachstumsinvestitionen dürften 2023 rund CHF 200 Mio. betragen und bis 2025 bei über CHF 300 Mio. liegen, und zwar vor allem dank zahlreicher, bereits bewilligter Projekte im Bereich Fernwärme (FW). Die Investitionen begünstigen eine positive Entwicklung des EBIT und des Cashflows der Gruppe, und ein Teil davon wird ermöglichen, die Energiepreise für die Kundinnen und Kunden am regulierten Markt in den kommenden Jahren zu stabilisieren.

Personalzuwachs zur Umsetzung der Strategie

Während sich in den Berufen der Energiewende ein Personalmangel abzeichnet, stieg die Zahl der Mitarbeitenden von Romande Energie um 78 Personen auf 1253 Angestellte per 31. Dezember 2022. Die Attraktivität der Gruppe als Arbeitgeberin ist ein Vorteil für die Zukunft und dient der Erreichung der Ziele.

Finanzielle Solidität

Bei der Finanzierung des strategischen Investitionsplans 2021-2026 kann sich die Gruppe Romande Energie auf eine solide Finanzlage stützen. Ihre verfügbare Nettoliquidität beläuft sich per 31. Dezember 2022 auf CHF 141 Mio. gegenüber CHF 92 Mio. Ende 2021.

Im Bestreben, ihre Finanzierungsquellen zu diversifizieren und dabei nachhaltige Ansätze zu bevorzugen, begab die Gruppe zudem erfolgreich eine grüne Anleihe in Form eines Green Bond mit einer Laufzeit von 15 Jahren in Höhe von CHF 100 Mio. Diese grüne Anleihe ist an der SIX Swiss Exchange kotiert, und die Liberierung fand am 15. Juli 2022 statt. Zudem sicherte sich die Gruppe insbesondere bei lokalen und in Nachhaltigkeit investierten Partnern mehrere Kreditlinien im Wert von insgesamt CHF 227 Mio.

Der Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit lag bei CHF 166 Mio. (2021: CHF 145 Mio.), dem höchsten Wert seit 2014. Er erlaubte es, die im Geschäftsjahr 2022 getätigten Nettoinvestitionen zu decken.

Unveränderte Dividende

Per 31. Dezember 2022 blieb das den Aktionären der Romande Energie Holding SA zurechenbare Eigenkapital stabil bei CHF 1,9 Mrd. Der Grad der finanziellen Unabhängigkeit belief sich per 31. Dezember 2022 auf 77%. Dank dieser soliden Bilanz und der günstigen Aussichten wird der Verwaltungsrat den Aktionären an der Generalversammlung beantragen, eine ordentliche Dividende auszuschütten, die unverändert bei CHF 36 pro Aktie liegt. Diese Dividende entspricht einer Rendite von 3,2%, basierend auf dem bekannten Kurs am Jahresende. 

Eine noch attraktivere Aktie

Mit dem Ziel, die Attraktivität und die Liquidität der kotierten Aktien der Gruppe zu erhöhen, wird den Aktionären bei der nächsten Generalversammlung am 16. Mai 2023 ein Split der Aktie von Romande Energie Holding SA vorgeschlagen. Die Statuten werden geändert, um die Teilung des Nennwerts der Namensaktie durch 25 zu ermöglichen. Dieser würde somit von CHF 25 auf CHF 1 sinken. Im Gegenzug würde die Anzahl der Aktien, aus denen sich das Aktienkapital zusammensetzt, von 1 140 000 auf 28 500 000 steigen. Die Gruppe wird sich auch in Zukunft weiter bemühen, die Transparenz ihrer Aktivitäten und die Performance ihrer Aktie an der Börse weiter zu optimieren.

Information und Beratung zu Energiethemen

Das Jahr 2022 war von stark schwankenden Strompreisen und Angst vor Engpässen geprägt. Vor diesem Hintergrund informierte und betreute Romande Energie ihre Kundinnen und Kunden am regulierten und freien Markt noch intensiver als sonst. So wurden in rund fünfzehn Waadtländer Gemeinden Informationsabende für Bürgerinnen und Bürger organisiert und besonders betroffene Unternehmen mit massgeschneiderter Beratung unterstützt.

Ausblick

Im August 2022 kündigte Romande Energie eine Preiserhöhung für das Jahr 2023 an. Diese ist auf die Höhe der Schwankungsreserve für Energie der Gruppe zurückzuführen und entspricht den von der Regulierungsbehörde herausgegebenen Richtlinien (Recht auf Einrechnung der entstandenen Kosten in die Energietarife). Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 wird diese Entscheidung für 2023 dementsprechend einen einmaligen Anstieg des Umsatzes und des EBIT der Gruppe generieren.

Der Ausblick berücksichtigt keine aussergewöhnlichen wirtschaftlichen oder geopolitischen Effekte durch die Situation in der Ukraine oder durch das nicht vorhandene Rahmenabkommen mit der Europäischen Union. Die Lage an den Strommärkten – sei es in Bezug auf die Preise oder die Verfügbarkeit der Versorgung – führt zu Ungewissheit, die sich auf die Ergebnisse und Investitionen der Gruppe für 2023 auswirken kann.

Auf längere Sicht lassen die Investitionspläne und die Positionierung der Gruppe auf eine nachhaltige operative und finanzielle Stärke schliessen.(romande-energie)