Steigende Energiepreise als Spiegel der internationalen Lage

Von den extremen Preisanstiegen an den internationalen Energiemärkten bleibt auch die ibw nicht verschont. Die Strompreise werden per 1. Januar 2023 um durchschnittlich 34 Prozent erhöht, die Erdgaspreise per 1. Oktober 2022 um 29 Prozent.
01.09.2022

Das ist eine Medienmitteilung der ibw – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

«Die Einkaufspreise für elektrische Energie haben sich gegenüber 2021 nahezu verdoppelt», sagt Peter Lehmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung der ibw. «Mit unserer langfristig ausgerichteten Beschaffungsstrategie vermögen wir den Preisanstieg zwar zu dämpfen, aber wir kommen leider nicht umhin, die Energiepreise zu erhöhen.»

Strom: Mehrkosten für Energie und Netz

Neben den Kosten für die elektrische Energie schlagen im kommenden Jahr auch steigende Kosten für die Nutzung der vorgelagerten Netze sowie für Systemdienstleistungen zu Buche: Sowohl die nationale Netzbetreiberin Swissgrid als auch die AEW Energie AG haben ihre Preise per 1. Januar 2023 erhöht. Insgesamt steigen die ibw-Strompreise per 1. Januar 2023 um durchschnittlich 34 Prozent. Ein Privathaushalt mit einem jährlichen Strombezug von 4500 Kilowattstunden zahlt somit im Jahr 306 Franken mehr, dies entspricht CHF 25.50 pro Monat. Ein Kleinbetrieb mit einem Jahresbezug von 30 000 Kilowattstunden zahlt pro Monat CHF 157.50 mehr. Die ab 1. Januar 2023 gültigen Preisblätter sind auf der ibw-Website unter ibw.ag/strom-preise_neu zu finden.

Höhere Rückliefertarife für Strom aus Photovoltaikanlagen

Vorteile bringt der allgemeine Preisanstieg für die Besitzer/-innen von Photovoltaikanlagen: Da sich die Vergütung für den ins Netz eingespeisten Strom gemäss Energiegesetz nach den Kosten für die Beschaffung gleichwertiger Elektrizität richtet, steigen die sogenannten Rückliefertarife per 1. Januar 2023 um rund 53 Prozent auf 13,34 Rappen pro Kilowattstunde (inkl. Vergütung für Herkunftsnachweise).

Gas: Wenn Angst und Unsicherheit den Markt prägen

Auch die internationalen Erdgasmärkte sind weiterhin von grossen Ängsten und Unsicherheiten geprägt; die Preise bewegen sich auf beispiellos hohem Niveau. Die europäischen Länder unternehmen zwar grosse Anstrengungen, um die Erdgasspeicher im Hinblick auf das kommende Winterhalbjahr zu füllen; gleichzeitig wird jedoch aufgrund des trockenen Sommers viel Gas zur Stromproduktion benötigt. Der anhaltende Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sorgen, ob Russland die Gaslieferungen aufrechterhalten wird, tragen das Ihre zur angespannten Situation bei.

Bisher hat die ibw die Preiserhöhungen der vergangenen Monate nicht weitergegeben; die letzte Preisanpassung erfolgte per 1. Januar 2022. Die Gasverbund Mittelland AG, die Vorlieferantin der ibw, hat nun jedoch einen weiteren Preisanstieg im Winterhalbjahr angekündigt. Die ibw-Arbeitspreise für Erdgas müssen deshalb per 1. Oktober 2022 um 5 Rappen pro Kilowattstunde erhöht werden. Für ein Einfamilienhaus mit einem jährlichen Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden steigen die monatlichen Erdgaskosten um CHF 83.33. Dies entspricht einer Erhöhung um 29 Prozent. Das ab 1. Oktober 2022 gültige Preisblatt ist auf der ibw-Website unter ibw.ag/gas-preise_neu zu finden.

Anstösse zum Energiesparen

«Wir sind uns bewusst, dass diese Preiserhöhungen für manche Kundinnen und Kunden nicht einfach zu verkraften sein werden», sagt Peter Lehmann. «Wir hoffen daher sehr, dass sich die internationalen Märkte – auch wenn die Aussichten im Moment nicht besonders rosig sind – so rasch als möglich wieder beruhigen, und wir die Preise wieder senken können.» Die ibw rät allen Kundinnen und Kunden, die Preiserhöhungen in ihren persönlichen Budgets für das Jahr 2023 einzuplanen. «Zudem lohnt es sich heute mehr denn je, bewusst nach Sparpotenzial im Haushalt zu suchen», so Peter Lehmann. Flankierend zur Energiesparkampagne des Bundes hat die ibw deshalb einige Tipps zusammengestellt, wie der Energieverbrauch etwa beim Heizen, beim Umgang mit Warmwasser oder ganz allgemein bei der Nutzung von Elektrogeräten reduziert werden kann. Denn die günstigste Energie ist immer noch die, die man gar nicht erst bezieht. Die Energiespartipps der ibw werden in den nächsten Wochen allen Kundinnen und Kunden mit der Info-Broschüre «aktuell» zugeschickt, in der auch die neuen ibw-Energiepreise erläutert werden. Und wer nicht so lange warten möchte, findet die Spartipps schon jetzt unter ibw.ag/spartipps. (ibw)