Ergebnis geprägt von turbulentem Umfeld

Drohender Energiemangel, lang anhaltende Trockenheit und volatile Rekordpreise auf dem Energiemarkt: 2022 war von einer Energiekrise geprägt, wie es sie in der Schweiz und in Europa noch nie gegeben hat. Diese beispiellose Situation sorgt dafür, dass das Ergebnis von Groupe E durchwachsen ausfällt:
Der Umsatz steigt um 18% auf CHF 923 Mio. Er spiegelt den guten Geschäftsgang sowie die Preiserhöhung für Strom und Gas wider.
Das Betriebsergebnis liegt bei CHF 20 Mio., das Nettoergebnis beläuft sich auf CHF 39 Mio. Diese rückläufigen Ergebnisse sind der fehlenden Eigenproduktion geschuldet, die die Strombeschaffung zu hohen Preisen erforderlich machte. Dank Eigenkapital und geringem Verschuldungsgrad ist die Finanzlage von Groupe E weiterhin solide, und das Unternehmen kann seine Investitionsprojekte zugunsten der Energiewende fortführen.
28.04.2023

Das ist eine Medienmitteilung von Groupe E – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Hohe Umsatzsteigerung

Groupe E weist einen Umsatz von CHF 923 Mio. aus, der gegenüber dem Vorjahr um 18% (CHF 780 Mio.) gestiegen ist. Dieses erfreuliche Wachstum ist insbesondere auf die Begeisterung für die neuen erneuerbaren Energien sowie den Anstieg der Strom- und Gaspreise zurückzuführen.
 

EBIT und Gewinn deutlich rückläufig

Das ganze Jahr über herrschte eine historische Trockenheit. Um die Energieversorgung ihrer Kundinnen und Kunden sicherzustellen, musste Groupe E Strom auf den Märkten kaufen, obwohl die Preise bis zu diesem Zeitpunkt nie dagewesene Höhen erreichten. Die fehlende Wasserkraftproduktion führt in Verbindung mit dem Strompreisanstieg zu Mehrkosten in Höhe von CHF 62 Mio. 

Das Betriebsergebnis (EBIT) steht weiter unter starkem Druck und weist einen Rückgang um 49% aus, insbesondere aufgrund der Energiekosten und der geringen Stromproduktion durch Wasserkraft. Es beläuft sich auf CHF 20 Mio. gegenüber CHF 40 Mio. im Vorjahr. Der Nettogewinn in Höhe von CHF 38,5 Mio. liegt hingegen in einem ähnlichen Bereich wie im Jahr 2021. Die Beteiligung von 23,09%, die Groupe E an der EOS Holding hält, führt zu einem Beitrag in Höhe von CHF 14 Mio. (CHF ‒16 Mio. 2021). 

Solide Bilanz bestätigt / Investitionsfähigkeiten intakt

Die Ereignisse des vergangenen Jahres unterstreichen die Fähigkeiten der Gruppe im Umgang mit schwierigen Marktbedingungen. Die Gruppe verfolgt ihre Ambitionen im Bereich Energiewende auch weiterhin. Eine Obligationsanleihe in Höhe von CHF 220 Mio., die im vergangenen September getätigt wurde, ermöglicht es ihr, ihre Investitionsstrategie zugunsten der Energiewende fortzusetzen, insbesondere in den Bereichen Fernwärme, Wasserkraft und Solarkraft. 

Zahlreiche Projekte befinden sich derzeit in der Realisierungsphase, wie beispielsweise die Fernwärmeanlagen in Freiburg und Entre-deux-Lacs, die eine Dekarbonisierung des Wärmeverbrauchs ermöglichen werden. Im Rahmen weiterer Projekte erfolgt der Ausbau einer lokalen und erneuerbaren Stromproduktion in den Bereichen Wasserkraft, Fotovoltaik und Windkraft im Kanton Neuenburg. Dazu zählt zum Beispiel der Chummensee im Oberwallis. Dabei handelt es sich um eines der Vorzeigeprojekte im Bereich Wasserkraft, die durch den Bund und den kantonalen Richtplan des Wallis bestimmt wurden. Mithilfe des Speicherkraftwerks am Chummensee soll die vorwiegend im Sommer erfolgende Produktion des Kraftwerks GKW II im Binntal gespeichert und in eine Winterproduktion umgewandelt werden, die damit von 150 auf 310 GWh steigen wird.

Ausblick 2023

Nie zuvor waren in der jüngsten Geschichte die Aussichten in der Energiebranche so unsicher. Auch im nächsten Winter stellt eine Strommangellage eine greifbare Bedrohung dar, die sich erheblich auf die Ergebnisse der Gruppe auswirken kann, wobei die Handlungsmöglichkeiten begrenzt sind. Angesichts dieses schwierigen Umfelds kann es auch 2023 zu erheblichen Auswirkungen auf die Ergebnisse kommen.

Der Ausbau einer lokalen und nachhaltigen Produktion wird es letztlich ermöglichen, die Energieabhängigkeit der Schweiz von ihren Nachbarländern zu verringern, Preisschwankungen zu minimieren, dem steigenden Strombedarf gerecht zu werden und so eine Dekarbonisierung unseres Energieverbrauchs zu erreichen und zur notwendigen Energiewende unseres Planeten beizutragen. (groupe-e)