Infrastrukturanlagen leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Netto-Null Ziele

Die diesjährige Generalversammlung von InfraWatt stand ganz im Zeichen der Dekarbonisierung und der Erreichung der Netto-Null Ziele und wie die Branche diese erreichen möchte. Das Projekt «Erste schweizerische Grossanlage zur Abscheidung und langfristigen Speicherung von CO2» der KVA Linth wurde von den Teilnehmenden der Generalversammlung in diesem Zusammenhang als auszeichnungswürdig gelobt, einen tieferen Einblick in das Projekt gab das diesjährige Gastreferat durch KVA Linth.
10.06.2024

Das ist eine Medienmitteilung von Infrawatt – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Die diesjährige Generalversammlung wurde von Präsident Stefan Müller-Altermatt und Geschäftsführerin Laure Deschaintre eröffnet, die gemeinsam einen Rückblick auf das vergangene Jahr 2023 sowie einen Blick in die Zukunft geworfen haben. InfraWatt engagiert sich stark für die Energiewende und den Klimaschutz, sowohl auf politischer Ebene wie auch bei der Unterstützung und Initiierung von konkreten Projekten. Die Impulsvorträge aus der Branche unterstrichen diese klare Marschroute. 

Robin Quartier vom VBSA hob Wichtigkeit des Netto-Null 2050 sowie der Initiative «Schweizer Kreislaufwirtschaft stärken» hervor, mahnte an dieser Stelle allerdings auch, dass letztere Initiative zur Planungssicherheit möglichst bald in ein Gesetz fliessen sollte. 

Beat Kobel vom VSA rückte ebenfalls die Relevanz der Netto-Null Ziele hervor. «Die Abwasserentsorgung ist für rund 1,5% der Klimagasemissionen in der Schweiz verantwortlich und trägt daher eine Verantwortung bei der Erreichung der Klimaziele.» In diesem Zusammenhang setzt sich der VSA in diversen Aktivitäten für die Erreichung dieser Ziele ein. So arbeitet der VSA aktuell an neuen Leitfäden. Des Weiteren setzt sich der VSA klar für die Abwasserwärmenutzung ein, welche ca. 10% aller Gebäude in der Schweiz beheizen könnte. 

Laure Deschaintre von InfraWatt gab einen kurzen Einblick in die Aktivitäten des Verbandes. So beschäftigt sich InfraWatt gerade mit einer Initialberatungsaktion zur Stromproduktion auf Trinkwasseranlagen durch Mikroturbinen. Zudem ist InfraWatt im europäischen Projekt «ResNRJwater» vertreten und treibt damit die internationale Vernetzung der Branche voran. Hauptziel des Projektes ist es, die Methoden zur Identifikation der Potentiale zur Nutzung von erneuerbaren Energien in ARAs und darauf aufbauend gezielte Trainingskonzepte zu entwickeln. 

Den Abschluss der Impulsvorträge machte Andreas Hurni von Thermische Netze Schweiz. Auch die thermische Netze Branche beschäftigt sich stark mit dem Netto-Null Ziele und erarbeitet gerade ein Positionspapier zu Netto-Null thermische Netze. Hierbei geht es um die Betriebsoptimierung und Wärmespeicherung zur Reduzierung und letztendlich Elimination des fossilen Anteils bei den Spitzenlasten von thermischen Netzen. 

Das diesjährige Gastreferat wurde von Walter Furgler, Geschäftsführer der KVA Linth gehalten. Er berichtete über den Stand des Projektes «Erste schweizerische Grossanlage zur Abscheidung und langfristigen Speicherung von CO2». Das Projekt ist zurzeit noch in der Planungsphase, könnte aber bewirken, dass bis zu 90% der Emissionen im KVA-Betrieb eingespart werden. Ziel sei es, Wissen für die Branche zu gewinnen und die Realisierbarkeit eines solchen Projektes zu zeigen. Mit der Aminwäsche und dem Hot Passium Carbonate (HPC) Verfahren werden zwei Verfahren in Pilotanlagen projektiert. Neben der technischen Realisierung der CO2-Abscheidung selbst, werden im Projekt auch die Verflüssigung sowie der Transport und die Speicherung untersucht. (infrawatt)