Windenergie stellt 2022 neuen Produktionsrekord auf – bedeutender Anteil davon entfällt auf Winterhalbjahr

„153 Millionen Kilowattstunden Strom haben die Schweizer Windenergieanlagen 2022 produziert. Das sind 5 Prozent mehr als 2021. Gleichzeitig ist es die höchste Jahresproduktion an Windstrom, die je in der Schweiz erzielt wurde“, freut sich Lionel Perret, Geschäftsleiter von Suisse Eole. Fast zwei Drittel dieses Windstroms wurde im Winter erzeugt und das mit unseren 41 Anlagen, deren Masten insgesamt nur ca. 1000 m2 Bodenfläche beanspruchen. Um dieselbe Menge an Solarstrom im Winter produzieren zu können, müsste eine Fläche von 2'000'000 m2 mit Solarmodulen ausgestattet werden.
28.02.2023

Das ist eine Medienmitteilung von Suisse Eole – die darin publizierten Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung des VSE wieder.

 

Intelligenter Strommix

„Windenergieanlagen liefern zwei Drittel ihres Stroms im Winter. Sie sind genau dann am produktivsten, wenn unser Bedarf am höchsten ist und Solarenergie sowie Wasserkraft am wenigsten produzieren“, erklärt Lionel Perret. „Das war auch 2022 der Fall: Von den insgesamt 153 Millionen Kilowattstunden Strom wurden 95 Millionen während des Winterhalbjahrs erzeugt.“ Zum Vergleich: Auch die Photovoltaik hat 2022 mit einer Produktion von 3330 Millionen Kilowattstunden einen Rekord erzielt. Allerdings wurden nur 24 Prozent davon im Winter erzeugt. „Diese Zahlen belegen, dass die Windkraft der ideale Partner für die Solarenergie ist“, stellt Lionel Perret fest. „Die Lösung für die Versorgungssicherheit heisst nicht einheimische Solarenergie oder Wasserkraft oder Windenergie. Wir benötigen einen intelligenten Strommix aller erneuerbaren Energien.“

Rekordproduktion im Jura und im Wallis

Sowohl die Windparks im Mittelland als auch die im Jura haben die Vorhersagen über ihre Produktion, die bei ihrem Bau gemacht wurden, bei weitem übertroffen. Auch im Wallis liefern die Windkraftanlagen, die vor allem thermische Winde nutzen, mehr Strom als erwartet. Die Windparks in den Alpen, deren Stromerzeugung bei Föhn Rekordwerte erreicht, haben 2022 weniger Strom produziert, da der Föhn ausblieb. Lionel Perret erklärt: „Windparks in alpinen Lagen müssen mit turbulenteren Winden zurechtkommen als Parks im Jura oder im Mittelland. Trotzdem sind Windparks wie der in Andermatt oder am Gotthardpass absolut sinnvoll, denn die Energieinfrastruktur war bereits vor ihrem Bau vorhanden. Und mit den Strompreisen, die seit September 2021 in ungeahnte Höhen gestiegen sind, waren sie und sind sie immer noch äusserst wettbewerbsfähig.“

Andermatt: Wasserkraft und Windenergie kombinieren

Das zeigt auch das Repowering-Projekt, das das Elektrizitätswerk Ursern, der Energieversorger des Ursern-Tals, für den Windpark auf dem Gütsch geplant hat: Drei der vier Windräder, die zwischen 2004 und 2012 errichtet wurden, sollen durch leistungsstärkere Anlagen ersetzt. Darüber hinaus möchte das EW Ursern drei neue Anlagen zusätzlich errichten. Zusammen mit der Wasserkraft, die wie die Solarenergie im Winter weniger Strom produziert, könnte das Tal nach Inbetriebnahme dieser Anlagen seinen Strombedarf das ganze Jahr über vollständig mit lokal erzeugter Energie decken.

Die günstigste Technologie

„Windkraft ist heute der günstigste erneuerbare Energieträger und gleichzeitig der mit der regelmässigsten Produktion für die lokale Winterstromversorgung!“, schliesst Lionel Perret. 2022 flossen pro Kilowattstunde Strom aus Schweizer Windenergieanlagen durchschnittlich 10 Rappen – und damit insgesamt 12 Millionen CHF – in den Fonds zur Förderung erneuerbarer Energien des Bundes (siehe Pressemitteilung vom 21.2.23). Die Branche subventioniert sich also selbst! (suisse-eole)